Ein Foto muss nicht immer perfekt sein

Die Veröffentlichung des gestrigen Bildes wäre früher ein Nogo für mich gewesen.

Warum, denkst Du Dir jetzt vielleicht? Sieht doch schön aus!

Ich verrate es Dir: Siehst du die Menschen links im Bild? Die hätten mich noch vor einem Jahr gestört. Ich hätte sie mit Sicherheit digital ausradiert. Damit es „perfekt“ ist. Ein Postkartenfoto!

Bei der Bearbeitung des Bildes fiel mir aber auf, dass das das Bild mit den Menschen gewinnt. Enfernungen und Größen lassen sich so viel besser einschätzen. Das Foto wirkt spannender, lebendiger. Und mach ein Betrachter kann sich so vielleicht in die Personen hineinträumen, die dort den Sonnenuntergang an der Wasserkante betrachten.

Die Silhouetten der Urlauber durften also im Foto bleiben.

In diesem Beitrag zeige ich Dir noch ein unperfekt-perfektes Foto.

IMG_8758blogosk

Als ich dieses Bild das erste Mal auf dem Laptop sah, ärgerte ich mich: Da waren ja Wassertropfen auf der Linse während der Aufnahme! Wie konnte ich das nur übersehen?

Aber halt!

Unterstreichen diese vermeintlichen Bildfehler nicht genau die Atmosphäre, die während des Auslösens vorherrschte? Es war kühl, stürmisch und ein Unwetter zog auf. Die Gischt spritzte und Wellen umgaben den Steg. Sie suchten sich ihren Weg von unten durch die Holzlatten.

Ich beschloß, genau dieses „verunglückte“ Foto zu entwickeln. Es gefällt mir sehr gut, weil ich förmlich die ungemütliche Stimmung von damals wieder spüren kann.

Die Aufnahme entstand in Ertebølle, am Limfjord in Norddänemark. Das Wasser ist also Bodden, kein Meer!  Trotzdem war dort wellenmäßig ganz schön was los!

Wie findest Du mein Motiv? Gefällt es Dir trotz, oder gerade wegen der Wassertropfen auf der Linse? Oder hättest Du es nicht veröffentlicht?

Wie stehst Du zu unperfekten Fotos? Zeigst Du sie, oder versteckst Du sie? Schreib es mir gerne in die Kommentare!

 

 

 

Werbung

Die Erntezeit rückt näher

Ich mache mich zur Zeit etwas rar. Mein letzter Beitrag ist nun schon wieder drei Wochen alt. Das liegt daran, dass ich zur Zeit, auch aufgrund der Vorbereitung unserer Hochzeit, weniger Zeit fürs Bloggen und fürs Fotografieren habe. Ich sehe das aber positiv: Ich habe ein reges echtes Offlineleben!

So ganz langsam beginnt wieder die Erntezeit im Garten und auf den Feldern. Zeit, Dich auf die Erntefotografie vorzubereiten! In meinem passenden Beitrag vom letzten Jahr erkläre ich Dir die Basics dazu.

Um Dich ein wenig einzustimmen, habe ich ein Foto vom Gras häckseln für Dich. Es entstand vor zwei Tagen. Ich musste für dieses Bild nicht einmal das Haus verlassen. Die Aufnahme entstand aus dem Flurfenster unseres Murkelhäuschens.

grasernte2logosk

Nimm immer Deine Kamera mit!

Heute habe ich einen kleinen aber elementaren Fototipp für Dich!

Gestern waren wir auf der Festung Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz. Als wir losfuhren hatten wir recht starken Schneeregen und dazu Nebel. Aus diesem Grund wollte ich eigentlich meine Kamera gar nicht mitnehmen. Wir wollten dort ein Abendessen genießen und waren sowieso nicht vorrangig zum Sightseeing aufgebrochen. Mein Partner meinte aber, ich würde mich ärgern, wenn ich die Kamera nicht mitnehmen würde. Also habe ich doch meinen Fotorucksack gepackt. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt. Der Regen ließ nach und wir konnten eine super Aussicht von der Festung genießen! Die Sonne kam zwar nicht hervor, aber wann hat man schon einmal die Möglichkeit Rapsfelder und Nebelwolken gleichzeitig zu sehen?

Daher mein Tipp für Dich:

Nehme immer Deine Kamera mit! Im schlimmsten Fall hast Du sie umsonst getragen. Im besten Fall hast Du ein seltenes oder besonders schönes Motiv ablichten können. Stell Dir mal vor, ich hätte gestern meinen Fotorucksack daheim gelassen! Ich hätte mich unheimlich geärgert!

königstein und Lilienstein

Auf dem Foto siehst Du die Friedrichsburg, die Elbe und den Lilienstein.

Wie machst Du das? Nimmst Du immer Deine Kamera mit? Oder nutzt Du im Notfall „nur“ das Handy?

 

Fischerboote im Mondschein

… oder vom Blutmond, der keiner ist.

… oder wie der Weißabgleich die Bildstimmung beeinflusst.

Du siehst, ich hätte viele Titel für diesen Beitrag wählen können.

Die letzten zwei Wochen verbrachte ich meinen Urlaub in Dänemark. Genauer gesagt in der Jammerbucht in Norddänemark. Zum Jammern waren die Ferientage aber keinesfalls. Meine Familie und ich verbrachten eine wunderschöne Zeit in unserem Herzensland. Es war bereits der achte Urlaub in Dänemark.

Wir wohnten in Thorup Strand, einem kleinen Fischerort. Selbstverständlich bekam auch ich die Berichterstattung des Blutmond-Ereignisses durch die Medien mit. Ich hatte nicht vor, ihn zu fotografieren. Als ich am Abend vorher allerdings den Fast-Vollmond so wunderbar über den gestrandeten Booten aufgehen sah, war es um mich geschehen! Ich machte ein paar Probeschüsse und freute mich auf das „Event“ am nächsten Tag!

fisherboats_by_nightlogosk

fisherboats_on_evenlogosking

… Aber Pustekuchen! Am besagten Blutmondtag erschien der Erdtrabent nicht, oder nur schemenhaft. Da es im Norden von Dänemark zur Ereigniszeit noch relativ hell war und der Mond durch die Verfinsterung viel schwächer als üblich leuchtete, konnte man ihn kaum erkennen. Zusätzlich gab es noch ein paar dünne Schleierwolken. Deshalb habe ich für Dich leider nur die Fast-Vollmondbilder vom Vortag.

Damit wäre die erste und die zweite Version der möglichen Titel geklärt.

… oder wie der Weißabgleich die Bildstimmung beeinflusst.

Was glaubst Du, wieviel Zeit zwischen den beiden Aufnahmen vergangen ist?

Keine! Beide Fotos entstanden um 22:18, direkt nach dem Sonnenuntergang. Eigentlich logisch, der Mond wäre ja sonst gewandert.

Was beide Bilder unterscheidet, ist der Weißabgleich. Im ersten Foto ist er kühl eingestellt, im zweiten Bild warm. Er beeinflusst maßgeblich die Wirkung eines Fotos und wird mit „WB“ für „White Balance“ abgekürzt. Dafür gibt es an der Kamera eine Taste, oder/und einen Menüpunkt. Im Normalfall erkennt Deine Kamera automatisch die Lichtstimmung. Deshalb ist der Weißabgleich meist voreingestellt. Natürlich kann der Fotograf ihn aber jederzeit ändern. So ist es z.B. möglich, die Stimmung des Lichtes zu unterstreichen, oder bewusst abzuändern. Auch im Nachhinein ist dies bei einer RAW-Datei während der Bearbeitung noch möglich. Bei der Bildbearbeitung von JPGs ist eine Änderung der Farben nur noch bedingt machbar.

Normalerweise ist das Licht zur blauen Stunde, also ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang eher bläulich. Darum heißt diese Zeitspanne so. Zusätzlich ist blau eine kalte Farbe und nachts sinken die Temperaturen. Die kühle Blaufärbung im ersten Bild unterstreicht daher den Einbruch der Dunkelheit und passt besser zu einer Vollmondnacht.

Tatsächlich war die Sonne aber gerade erst am Horizont des Meeres untergegangen. Sie tauchte den Himmel und die Umgebung noch in ein rötliches Licht. Das zweite Foto kommt der wirklichen Farbstimmung also deutlich näher, als Bild Nummer eins.

Hier siehst Du den Strand und das Licht in der entgegengesetzten Richtung:

beachlogosk

Beide Fotos sind also fast identisch. Ich habe meinen Standpunkt nicht verändert. Trotzdem haben sie ganz unterschiedliche Wirkungen. Manchmal ist es also durchaus sinnvoll, seiner Kamera nicht alle Entscheidungen abzunehmen.

Nun bist Du gefragt. Welches der beiden Bootsbilder gefällt Dir besser? Ich bin sehr gespannt auf Deine Meinung, denn ich kann mich nicht entscheiden.

Albrechtsburg Meissen zur blauen Stunde

Vor zwei Wochen habe ich ein Wochenende in Meissen und Umgebung verbracht. Es war einfach toll. Ich bin froh, dass ich keine weite Anreise zu diesen wunderbaren Sehenswürdigkeiten habe! Freu Dich in den nächsten Tagen also auf ein paar Fotos von Meissen, Moritzburg und vielleicht auch Dresden.

Derzeit habe ich viel im Garten zu tun. Die Bäume hängen voller Kirschen. Die wollen geerntet und verarbeitet werden.Trotzdem hoffe ich, auch ein paar Stunden Zeit für die Bildbearbeitung zu finden.

Rapslandschaft

 

Gestern konnten wir die herrliche Natur der Oberlausitz genießen. Ich bin jedes Jahr aufs Neue überrascht, WIE gelb der Raps ist! Ein verschwenderischer Griff in den Farbtopf, der mich glücklich macht. Die gelben Teppiche strahlten mit der Sonne um die Wette. Der Berg Landeskrone bei Görlitz sieht aus, wie aus einem Märchen. Klar, dass ich davon unbedingt ein Foto machen musste!