Unser neues Familienmitglied

Darf ich vorstellen?

Hildegard!

Seit einem Monat ist unsere Familie ein bisschen größer geworden. Wir haben eine neue Katze. Nachdem Reinhard verstorben war, sträubte ich mich gegen ein neues Haustier. Mein Partner und mein Sohn wünschten sich recht schnell ein neues Kätzchen. Ich insgeheim auch. Aber der Verlust schmerzte lange. Noch einmal wollte ich es nicht riskieren.

Vor vier Wochen schenkten wir der lieben Hildegard ein neues Zuhause. Sie ist ein dreiviertel Jahr alt. Charakterlich ist sie das ganze Gegenteil vom Draufgänger Reinhard: sehr ruhig, eher vorsichtig und wahnsinnig verschmust. Sie hat ein ganz sanftes Wesen. Wenn man mit ihr spielt, dreht sie aber so richtig auf. Sie springt beim Jagen der Federn an der Angel sehr hoch und ist mit Feuereifer dabei!

Das Portrait zeigt Klein-Hildegard auf der Treppe im Hausflur. Vorsichtig und neugierig zugleich lugt sie um die Ecke. Ist sie nicht zuckersüß?

Hildegard2(1)

Möge ihr ein langes und gesundes Leben vergönnt sein, damit wir sie viele Jahre verwöhnen können!

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Mach´s gut, Reinhard

Ende August 2017 warst Du bei uns eingezogen und uns sofort ans Herz gewachsen. Lange hielt es Dich nicht im Haus. Dann machtest Du Deine ersten Schritte in unserem großen Garten. War das alles spannend für Dich! Ungefähr einen Monat lang reichte Dir Dein umzäuntes Revier. Dann entferntest Du Dich immer weiter vom Haus. Länger als eine Stunde warst Du am Anfang aber nie weg. Es dauerte nicht lange und Du legtest uns stolz Deine erste gefangene Maus vor die Tür.

Überhaupt warst Du ein stolzer Kater. Dein Blick war entschlossen und aufmerksam. Wenn Du nach Hause kamst, saßt Du auf dem Fensterbrett neben der Tür und schautest uns mit großen Augen von draußen an. Manchmal sprangst Du sogar gegen die Tür, um Dein Begehr nach Einlass zu unterstreichen. Meist begrüßtest Du uns mit einem freundlichen „Mau“, um Dich danach sofort auf Deinen Futternapf zu stürzen. Beim Essen warst Du von Zeit zu Zeit wählerisch. Natürlich bekamst Du nur hochwertige Nahrung.

Fast immer warst Du im Haus, wenn wir auf Arbeit und in der Schule waren. Dann war Ausruhen angesagt! Dein Lieblingsplatz war ein Kobel, der an der Heizung hing. Nachts schliefst Du entweder ganz lang gestreckt auf dem Sofa, oder auf einer Decke oder in Deinem Körbchen bei uns im Schlafzimmer. Du konntest sogar leise schnarchen. War das beruhigend für uns!

Du warst unser kleiner Rebell! Zwei Mal hattest Du Bisswunden von anderen Katzen, die medizinisch versorgt werden mussten. Bei den häufigen Tierarztbesuchen konntest Du knurren wie ein Hund. Fauchen ging natürlich auch. Du warst eben ein echter „Kampfkater“. Du wehrtest Dich mit allen vier Pfoten und sprangst einmal sogar vom Untersuchungstisch. Dein anschließendes Versteck befand sich hinter einer Reihe von Kisten mit Medikamenten.

Am liebsten ließt Du Dich von Deinem „Vati“ streicheln. Aber meist nur kurz. Dafür strichst Du uns allen mit Vorliebe schnurrend um die Beine und hast uns viel angestuppst mit Deinem klugen Köpfchen. Du hast Dich bei uns wohl gefühlt. Das merkte man.

Du wolltest immer genau dann Aufmerksamkeit, wenn wir mit dem Laptop oder dem Tablet beschäftigt waren. Das führte einmal sogar zu einem Totalabsturz des ersteren, weil Du quer über die Tastatur gelaufen bist.

Unsere schönsten Erinnerungen an Dich sind Deine akrobatischen Kletterkünste auf unseren Obstbäumen. Wenn wir im Garten waren, warst Du nie weit. Voller Lebenslust sprangst Du umher. Besonders schön war es auch, wenn Du unseren Sohn und mich früh bis fast ans Schultor begleitetest. Du liefst neben uns wie ein Hund und schienst uns zu beschützen. Manchmal nannten wir Dich deshalb „Wachkater“. Unvergessen sind auch Deine erstklassigen Künste beim Fliegen fangen.

Leider wehrte Dein schönes Leben nur kurz. Du wurdest nur ein Jahr und zehn Tage alt. In der Nacht vom 25. zum 26.04.2018 kamst Du nicht nach Hause. Und das, obwohl es regnete (den mochtest Du nämlich nicht). Das machte uns große Sorgen. Normalerweise warst Du täglich um 22 Uhr herum zu Hause. Am Morgen fanden wir Dich tot an der Straße vorm Haus liegen. Du wurdest sehr wahrscheinlich überfahren. Und das, obwohl bei uns nur wenig Verkehr ist.

Du hattest Dich so gut bei uns eingelebt. In letzter Zeit waren auch keine Tierarztbesuche mehr nötig. Du warst endlich angekommen. Wir wollten mit Dir noch so viel erleben!

Wir haben Dich in „Deinem“ Garten begraben. Du liegst nun gleich neben der großen dichten Scheinzypresse, unter der Du dich so gerne versteckt hast. Unser Sohn hat den Platz für Dich ausgesucht.

Mach´s gut Du großer kleiner Räuber! Wir sind sehr traurig und vermissen Dich und Deine Eigenarten jetzt schon ganz sehr.

Reinhard2trauersk

Katzenkino

Heute ist bei uns großer Andrang im Garten. Der Schneefall lockt die Vögel an. Scheinbar haben die Nachbarn die Fütterung der Piepmätze schon eingestellt. Amseln, Erlenzeisige, Stieglitze, Gimpel, Meisen, Spatzen, Bergfinken, ein Hänfling und Buchfinken lassen es sich bei uns schmecken.

Das gefällt auch unserem Kater Reinhard. Er liegt gemütlich auf der warmen Fensterbank und beobachtet das bunte Treiben.

Ich möchte von Dir wissen, ob man so ein Bild zeigen kann, oder ob Du es zu provokant findest. Ich bin gespannt auf Deine Meinung!