Die ABC-Etüden sind eine Bloggeraktion, bei der man zu drei vorgegebenen Wörtern einen Text mit maximal 300 Wörtern schreiben darf. Ich gebe zu, ich habe mich hier (schon wieder!) rar gemacht. Mein Businessblog kostet mich Zeit. Umso mehr freue ich mich, diesmal wieder etwas zu den ABC-Etüden beisteuern zu können.
Die drei Pflichworte sind diesmal: sanft, vibrieren und Erzählstoff. Ich habe daraus ein Elfchen gebastelt. Das ist ein Gedicht, was sich nicht reimen muss. Es folgt einem klar vorgegebenen Aufbau. Bei Wikipedia ist er genau erklärt. Hier ist also mein Elfchen:
Es ist mir beim Einschlafen eingefallen. Die Zeit, in der mir die kreativsten Ideen in den Sinn kommen. Wann bist du am kreativsten?
Zzzzooommm. Und schon ist der Januar Geschichte. Ein Zwölftel des Jahres 2022 ist vorbei.
Elternzeit
Leider endet damit auch die zweimonatige Elternzeit meines Göttergatten. Ein wenig fühlt sich das an wie Urlaubsende. Mein Mann stand jeden Wochentag früh auf, um den Großen schulfertig zu machen. Ich konnte mit dem Kleinen liegenbleiben. Herrlich! Schön waren auch die gemeinsamen Spaziergänge zusammen mit meinem Partner und dem Baby. Zeit zum durchatmen. Paarzeit mit tiefgründigen Gesprächen.
Dachboden entrümpelt
Es war aber nicht nur ein „Gammelmonat“. Im Gegenteil. Wir haben die Zeit genutzt um den Dachboden zu entrümpeln. Unser Murkelhäuschen kauften wir damals voll möbiliert. Allerdings hinterließen uns die letzten und vorletzten Besitzer auch ihren Wohlstandsmüll. Bisher hatten auch wir nicht ernsthaft die Zeit und die Lust gehabt, um da oben mal ordentlich auszumisten. Nun war es soweit. Wir sind noch lange nicht fertig. Ungefähr die Hälfte des Bodens haben wir durchsortiert. Etwa acht Umzugskartons voller Kaffeemaschinen, Fleischwölfe, Kerzenständer, Lampenschirme, und was-weiß-ich-noch-alles durften den Weg auf den Wertstoffhof antreten.
Zeit zu gründen
Mein Jahresmotto „kleine Schritte führen auch zum Ziel“ habe ich mir Silvester nicht umsonst ausgedacht. Ungefähr seit Oktober 2021 bastelte ich im Kopf schon an meiner Karriere als nebenberuflich selbstständige Grafikdesignerin. Den Traum, mal „was eigenes“ auszuprobieren, hege ich schon über ein Jahrzehnt. Aber wie heißt es so schön: „Träume sind Wünsche ohne Zielplanung“. Ich hatte weder den Mut dazu, noch das Interesse, mich mit Dingen wie Gewerbeanmeldung, Steuererklärung und so weiter zu beschäftigen. Plötzlich war und ist das komplett anders. Am 10.01. befasste ich mich das erste Mal mit der steuerlichen Erfassung fürs Finanzamt. Am 11.01. eröffnete ich ein Geschäftskonto. Es folgten ein Instagramaccount und die Erstellung einer Website.
Die Werbewerkelei war geboren. Mit diesem kleinen Unternehmen möchte ich Firmenlogos erstellen und Gründerinnen und Selbstständigen bei ihrem Marketing unter die Arme greifen.
Meine Arbeitszeit erstreckte sich abends ungefähr zwischen 20:30 Uhr und 23:00 Uhr.
Ein paar Zweifel schleichen manchmal allerdings schon durch meinen kleinen Grüpelkopf.
-Bin ich gut genug?
-Warum kommen nur so schleppend Instagramfollower?
-Habe ich langfristig genug Zeit dafür?
Allerdings weiß ich, dass diese Gedanken keinesfalls unnormal sind. Sie sind nur ungewohnt für mich. Mal schauen, wie sich mein „Business“ so entwickelt. Eine spannende Reise liegt vor mir!
Und sonst so?
Wir hatten allesamt irgendeinen Magen-Darm-Virus. Und der kleine Sohn kann jetzt robben. Das macht er, seit er sechs Monate und eine Woche alt ist.
Ein bisschen Zerstreuung gab es natürlich auch im Januar. Ich lese derzeit „Helle und der Tote im Tivoli“ von Judith Arendt und habe eine außergewöhnliche Krimiserie geschaut. „Vigil“ lief in der Mediathek von arte. Sie spielt auf einem U-Boot. Der Ort des Geschehens ist also sehr speziell. Ich empfand die Serie als sehr fesselnd. Am letzten Wochenende des Januars waren wir in meiner westsächsischen Heimat. Wir feierten den 70. Geburtstag meiner Mutter und den 13. Geburtstag meines großen Sohnes nach. Die Zeit war natürlich viel zu kurz. Wie immer.
Jedes Jahr am 10.1. jährt sich die Gründung dieses Blogs. Diesmal steht der vierte Geburtstag an. Ein Anlass für eine kleine Rückschau und einen Ausblick auf mein Blogjahr 2022.
Meine Beiträge von 2021
Im letzten Jahr habe ich sechs Beiträge geschrieben. Das ist nicht die Masse. Rein statistisch gesehen alle zwei Monate einer. Kind und Kegel hatten Vorrang. Ich bin noch einmal Mutter geworden. Da lagen die Prioritäten woanders. Ich liste dir hier noch einmal alle sechs Artikel auf:
Wie du an den Themen der Beiträge erkennen kannst, geht es auf meinem Blog nicht mehr nur um die Fotografie. Einerseits heißt es, man solle sich möglichst spitz positionieren. Das bedeutet, ein Blog sollte sich nur einem Thema widmen. Es gibt da zum Beispiel auch Buchblogs, Fashionblogs und Kochblogs. Besonders wenn man mit dem Bloggen Geld verdienen möchte, ist es wichtig, bei einem Thema zu bleiben. Nun habe ich nicht im Sinn, diesen Blog zu monetarisieren. Ich freue mich über jeden einzelnen Besuch, aber ich bin davon nicht finanziell abhängig. Daher wird es hier auch in Zukunft ein buntes Sammelsurium an Blogartikeln geben. Ich entwickle mich weiter. Meine Interessen wandeln sich. Demzufolge auch der Blog. Aus „Stefleifotografie“ wurde „Steflei Fotografie und mehr“. Ich habe es schon oben auf der Startseite geändert.
Bleiben wir gleich beim Thema! Dieses Jahr habe ich schon zwei Blogartikel geschrieben, die sich nicht um die Fotografie drehen. Im ersten Artikel geht es um meine Gefühle zum Jahreswechsel. Der zweite Text ist eine Art Kurzgeschichte. Falls du sie noch nicht gelesen hast, kannst du das gerne noch nachholen. Ich freue mich sehr darüber.
Ausblick
Mein liebstes Fotomotiv ist derzeit unser Baby. Ich habe vor, einen kleinen Artikel mit Tipps zur Babyfotografie zu schreiben. Ein Beitrag zu Bildrechten und Persönlichkeitsrechten von Kindern ist auch geplant. Du siehst, natürlich bleibe ich der Fotografie treu!
Babyfüße sind ein tolles Fotomotiv
Ich hoffe sehr, ich finde dieses Jahr mehr Zeit zum Bloggen.
Ich danke dir sehr fürs Lesen, kommentieren und liken in der vergangenen Zeit. Das Wichtigste an einem Blog sind schließlich die Zuschauer. Ist ja klar!
Über Alice bin ich heute über eine vortreffliche Aktion gestolpert. Sie nimmt mit ihrem neuesten Blogbeitrag an den sogenannten ABC-Etüden teil. Das Wort „Etüde“ habe ich zuletzt vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren gehört. Ich lernte Querflöte. Mein Übungsheft beinhaltete Etüden, die ich brav jede Woche zu spielen lernte. Oder auch nicht.
Kurz erklärt geht es darum, dass man zu drei vorgegebenen Wörtern einen Text schreibt. Der darf höchstens dreihundert Wörter lang sein. Ich liebe Challenges und war sofort Feuer und Flamme.
Und Tada: hier ist er, mein erster Etüdentext!
Tante Magda
Müde schaute Sarah auf. Ihre Augen brannten. Ihr Magen knurrte und ihre Kehle fühlte sich trocken an. Sarah hatte den gesamten Abend über genäht. Ihre Augen streiften den Kalender an der Wand. Der 12.01. war gerade eine Stunde alt. „Tante Magda!“, schoss es ihr durch den Kopf und für den Bruchteil einer Sekunde fühlte sie, wie ihr Herz kurz stehen zu blieben schien. Auf einen Schlag fühlte sich Sarah wieder hellwach. Tante Magda, an deren Nähmaschine Sarah saß, hatte am Vortag Geburtstag gehabt.
Scheiße. Vergessen! Ausgerechnet den Geburtstag von Tante Magda! Ein unverzeihlicher Fehler. Tante Magda mochte zwar großzügig sein. Aber sie war ebenso nachtragend und verlangte von Sarah Dankbarkeit für ihre Spendabilität. Sie hatte Tante Magda so viel zu verdanken. Was hätte sie nur ohne sie gemacht? Vor anderthalb Jahren saß Sarah weinend in ihrer Stube. Damals hatte sie gerade ihr Engagement als Schauspielerin verloren. Sie war Mitglied einer Gruppe, die sich auf Krimidinner spezialisiert hatte und dank der Pandemie waren Auftritte unmöglich geworden. „Du könntest Stoffmasken nähen. Ich schenke dir meine Nähmaschine“, hatte Tante Magda gesagt und ihr zeitgleich eine beachtliche Summe Startkapital für Garn und Stoffe über den zerkratzten Couchtisch geschoben. Das war ihre Rettung! Es war kein Hoffnungsschimmer in ihrer Lage, sondern ein ganzes Hoffnungsleuchten gewesen. Nach dem Verbot der sogenannten Communitymasken änderte Sarah kurzerhand ihr Angebot und nähte nun Kinderkleidung.
Wie sollte sie es je wieder gut machen, dass sie den Geburtstag ihrer Gönnerin vergessen hatte? Sie musste sich etwas einfallen lassen. Und zwar schnell…
Die vorgegebenen Wörter waren Hoffnungsschimmer, unverzeihlich und nähen. Findest du sie?
Ein sonniger Silvestermittag. Mein Mann schiebt den Kinderwagen dem neuen Jahr entgegen. Ich schlendere nebenher und hänge meinen Gedanken nach.
Jahreswechsel. Jedes Jahr habe ich dabei ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Nicht ganz so intensiv wie vor Prüfungen oder Operationen, aber doch deutlich fühlbar. Mulmigkeit light gewissermaßen. Meine Mutter ist eine Optimistin. Mein Vater Pessimist. 363 Tage im Jahr bin ich mit meiner Mutter auf einer Wellenlänge. Zwei Tage mit meinem Vater. Silvester und Neujahr. Ich plane ungern, habe aber gerne die Kontrolle über alles. So ein neues Jahr kann Überraschungen bereithalten, die man nicht kontrollieren kann. Zumindest nicht, bevor sie eintreten. Ich glaube, daher kommt das mulmige Gefühl. Von der Ungewissheit.
„Schau mal, die Weidenkätzchen!“, ruft mein Mann und reißt mich aus meinen Gedanken. Tatsächlich. Am Wegesrand blüht die Weide. Sie streckt ihre dünnen, weiß bepuschelten Zweige der Sonne entgegen. Sie wiegen sanft im milden Wind des warmen Dezembertages. Ich mache schnell ein Foto. Dann gehen wir weiter. Die Weide blüht und kündet von Neuanfang und Aufbruch. Wird sie im nächsten Jahr perfekte Wachstumsbedingungen haben? Oder wird sie unter Dürre, Überschwemmungen und dem gefräßigen Weidenbohrer leiden? Sie weiß es nicht und kann das auch nicht beeinflussen. Aber sie blüht erst einmal. Komme, was da wolle!
Weidenkätzchen blühen. Ein neues Jahr beginnt. Was wird es bringen?
Die Natur ist bewundernswert und unermüdlich. Ich beschließe, mir ein Beispiel an der Weide zu nehmen. Erst einmal machen. Allen Ungewissheiten zum Trotz. Nicht wie gelähmt vor der Wucht der kommenden 365 Tage stehen bleiben. „Kleine Schritte führen zum Ziel“, ist mein Motto für 2022. So steht es auch in meinem Jahresrückblick. Ich werde versuchen, diesen Leitsatz mutig umzusetzen.
Wie geht es dir rund um die Jahreswechsel? Hast du auch ein Jahresmotto? Schreib es mir gerne in die Kommentare!
Ich wünsche dir ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2022. Wir lesen uns!
Mein Jahr 2021 war gleichzeitig ereignisarm und ereignisreich. Ich kann weder über tolle Reisen und berufliche Erfolge berichten, noch habe ich einen tollen Selbstfindungskurs absolviert, oder lebe jetzt vegan. Wenn du also einen Jahresrückblick erwartest, der vor neuen Selbsterkenntnissen strotzt, oder dich dazu inspiriert, dein eigenes Leben auf ein neues Level zu heben (ja – es gibt solche Floskeln im Internet zuhauf), dann bist du hier falsch.
Warum solltest du dann trotzdem meinen Jahresbericht lesen? Weil mein Jahr 2021 keineswegs langweilig war! Es ist viel passiert zwischen den Zeilen. Es gab wenige, dafür aber intensive Erlebnisse.
Homeschooling und Homeoffice gleichzeitig
Der Anfang des Jahres war geprägt von Homeoffice für mich und Homeschooling für meinen großen Sohn. Wir wohnen auf dem Land und sind zum Glück trotzdem mit schnellen und vor allem störungsarmen Internet ausgestattet. Ein Segen! Die Videobeschulung meines Sohnes lief schleppend an. Er hatte eher Arbeitsblattunterricht. Ich unterrichte von Zuhause aus und musste nur noch 15 Stunden arbeiten. Mein Chef erteilte mir aufgrund der Schwangerschaft ein Teilbeschäftigungsverbot. Wer jetzt denkt, die 15 Wochenstunde waren ja ein Klacks, der irrt. Aufgaben mussten durchdacht und erstellt werden. Arbeitsblätter wurden konstruiert. Erledigte Aufgaben der Schüler mussten korrigiert werden. Manchmal machte ich Videounterricht. Kurz: die 15 Stunden reichten nicht! Beklagen möchte ich mich trotzdem nicht. Ich hatte was zu tun und -wenn auch nur virtuell- ein paar Sozialkontakte mit meinen Schülern.
Viel anspruchsvoller war da die ständige Motivation meines Großen. Er hatte wenig Lust auf seine Homeschooling-Aufgaben. Ich verteilte mit ihm immer Montags die Aufgaben für die gesamte Woche. Oft schaffte er sein Pensum nicht, weil er sehr langsam arbeitete. Zudem bekam er kaum Feedback seitens seiner Lehrer. Das trug nicht unbedingt zu einer Beschleunigung des Arbeitstempos oder gar zur Lust auf Homeschooling bei. Verständlicherweise! Es war sehr mühsam für mich, den pupertierenden Sprössling immer und immer wieder dazu zu bewegen, seine Aufgaben zu erledigen. Teilweise hatte er auch Übungen, die ich ihm erklären musste. Dann musste ich wieder meine Arbeit unterbrechen, um mich in seine Schulaufgaben hinein zu denken. Wenn ich auf diese Zeit zurück blicke, spüre ich immer noch eine schwere Last auf meiner Brust. Ich weiß nicht, wie ich diese trostlosen und zähen Wochen überstanden hätte, wenn ich nicht gleichzeitig die Vorfreude auf unser Baby gehabt hätte. Und ich weiß nicht, wie mein großer Sohn schulisch ohne mich zurecht gekommen wäre, wenn ich nicht die Möglichkeit des Home Office gehabt hätte. Alles hat sich trotz der Widrigkeiten positiv gefügt.
Home Office plus Home Schooling. Nicht immer einfach. Diese Botschaft schrieb mir mein Sohn während eines Zoom-Meetings.
Corona zu Ostern
Kurz vor Ostern 2021. Brrr, brrr vibrierte mein Handy. Eine WhatsApp-Nachricht vom Ehemann. Es war ein Foto mit einem positiven Coronatest. Ich hoffte, er würde mich nur verschaukeln. Aber der Test war tatsächlich von ihm. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig! Mein Mann hatte sich noch recht gesund gefühlt und war auf Arbeit gefahren. Dort ging es ihm dann ganz plötzlich stündlich schlechter und mittags machte er jenen positiven Test. Für uns hieß das 14 Tage Quarantäne. Da verbringst du nun als schwangere Frau mit einem coronakranken Mann das Osterfest zuhause! Ich hätte mir nichts schöneres vorstellen können! *Ironie off Meine Mission war klar: meinen großen Sohn, meinen ungeborenen Sohn und mich vor einer Ansteckung schützen und gleichzeitig den erkrankten Göttergatten versorgen.
Zum Glück haben wir im Haus ein Gästezimmer mit eigener Dusche und WC. Dort verbrachte mein Mann die darauf folgenden 12 Tage. Das Essen stellte ich ihm vor die Tür. Die ersten Tage ging es ihm sehr schlecht. Mattigkeit, Fieber, Kopfschmerzen und Husten. Ich machte mir große Sorgen um ihn. 2011 verlor ich meinen langjährigen Partner. Er verstarb ganz plötzlich. Seitdem sorge ich mich extrem um die Gesundheit meiner Lieben!
Als es ihm wieder besser ging, vertrat er sich immer mal die Beine im Garten. Den Hausflur durchquerte er mit FFP2-Maske und ich desinfizierte hinterher die Türklinken. Wenn wir uns unterhalten wollten, sprachen wir durch die geschlossene Gästezimmertür. Wollten wir uns sehen, trafen wir uns mit Abstand im Garten. Sogar ein gemeinsames Kaffeetrinken konnte so stattfinden. Wir waren so dankbar, einen Garten zu haben und dachten an die vielen Familien mit Mietwohnungen, denen es unter Coronabedingungen nicht möglich war, nach draußen zu gehen. Den Einkauf erledigten meine Schwiegereltern. Sie brachten uns auch ein Osteressen vorbei. Was mich in der Quarantäne neben der Krankheit meines Mann noch stark belastete, war die Tatsache, dass man bei mir kurz vorher einen Schwangerschaftsdiabetes festgestellt hatte. Als gesunde Kontaktperson wurde mir die ärztliche Behandlung verwehrt. Ich bekam meinen ersten Termin bei der Diabetologin erst drei Wochen nach der Diagnosestellung.
Die Schwangerschaft
Ich war so gerne schwanger! Ich liebte meine Murmel und ich freute mich über jeden einzelnen Tritt vom Baby gegen die Bauchdecke. Ich konnte meine Schwangerschaft genießen. Im Homeoffice musste ich mich weder sorgen, dass ich mich mit Corona infizieren würde (mal abgesehen davon, dass ich ja über Ostern mit einem erkrankten Mann unter einem Dach lebte), noch hatte ich den typischen Bürostress. Auch von Schwangerschaftsbeschwerden wie Sodbrennen, dicken Beinen, Übelkeit und so weiter wurde ich weitestgehend verschont.
Es gab kein Wunschgeschlecht. Das Baby war herzlich Willkommen!
In der 20. Schwangerschaftswoche gab es Sorgen. Das Köpfchen erschien beim Ultraschall recht klein. Der nächste Ultraschall fiel aber dann besser aus. Leider wurde bei mir ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt. Die Werte waren grenzwertig erhöht. Eine Ernährungsumstellung genügte, um meine Blutzuckerwerte in den Normalbereich zu bekommen. Da der Kleine in meinem Bauch ein niedriges Gewicht hatte, durfte ich nach ein paar Wochen wieder alles essen und brauchte den Blutzucker nicht mehr messen. Natürlich waren die Diabetessorgen schon eine Belastung für mich. Andererseits war das Ganze auch ein kleines Abenteuer. Als Lehrerin für Altenpflege redete ich häufiger über das Krankheitsbild des Diabetes und dessen Therapie. Nun konnte ich diese Krankheit salopp gesagt mal „ausprobieren“ und durch eigene Erfahrungswerte noch besser verstehen.
Blutzuckermessen war bei mir wochenlang vier Mal täglich an der Tagesordnung
Was mich am meisten belastete waren die coronabedingten Einschränkungen. Ich war stolz auf mein wachsendes Bäuchlein und konnte es kaum zeigen. Ausgedehnte Shoppingtouren für Babyklamotten mussten entfallen, da lange Zeit Lockdown war. Ich war schwanger im stillen Kämmerlein und konnte meine Freude außer mit meiner Familie mit niemanden teilen. Mir fehlten ebenfalls die Sozialkontakte zu Gleichgesinnten. Schwangerenschwimmen? Fehlanzeige! Geburtsvorbereitungskurs? Als Onlineveranstaltung! Vieles was eine Schwangerschaft schöner macht, entfiel dank Corona. Ich habe ein Pandemiebaby. Ein gruseliger Ausdruck. Sicherlich werden wir später mal gefragt, warum wir ausgerechnet in solchen unsicheren Krisenzeiten ein Kind bekommen haben. Ich werde antworten, dass wir aufgrund unseres Alters nicht länger warten konnten. Ein Kinderwunsch lässt sich nicht so einfach verschieben oder gar abstellen.
Kurz vor der Geburt. Ich liebte meine Kugel.
Die Geburt unseres zweiten Kindes am 29.06.2021
Die gesamte Schwangerschaft über wankten meine Gedanken bezüglich der Geburt zwischen „das wird eine schöne natürliche Geburt“ und „bestimmt geht wieder alles schief wie bei der Geburt beim Großen“. Damals hatte ich einen Notkaiserschnitt nach vielen Stunden Wehen. Das Thema Geburt kostete mich so manche schlaflose Nacht. Ich hatte viel Angst davor. Ich hörte stundenlang beim Spazieren gehen Podcasts über Hypnobirthing, selbstbestimmte Geburten und so weiter. Mir gaben diese Informationen Kraft. Ich war dann doch irgendwann gut vorbereitet und zuversichtlich. Als es dann tatsächlich los ging und einen Tag nach dem errechneten Geburtstermin die Wehen einsetzten, fühlte sich das Ganze wie ein Abenteuer an. Vorfreude kam auf! Bis zu den Presswehen veratmete ich die Wellen im Stehen und Laufen. Die junge Hebamme ließ uns machen (mein Mann war natürlich auch dabei). Ich fühlte mich trotz Schmerzen wohl und stark. Schließlich konnte ich diesmal aktiv was tun. Als dann die Presswehen einsetzten wurde es aber doch ungemütlich😳. Der Kleine hatte die Nabelschnur um die Schultern gelegt und es ging plötzlich nicht mehr vorwärts. Die Schmerzen waren die Hölle! Mit vereinter Kraft (eine Ärztin, eine Kinderärztin, drei Hebammen und plötzlich ganz viel Hektik) war es aber dann doch vollbracht. Im Ganzen war ich nur 2 Stunden im Kreißsaal bis zum ersten Schrei. Da die erste Geburt so ewig ging, konnte ich es für den Bruchteil einer Sekunde gar nicht begreifen, als man mir dieses leichte, pfirsischhäutige Baby auf den Bauch legte. Es war wirklich überwältigend, dieses Erlebnis. Die Gewissheit, dass ich dieses Wunder mit eigener Kraft auf die Welt gebracht hatte, trug mich durch die ersten Tage und fast schlaflosen Nächte im Krankenhaus. Unser Sohn wog zur Geburt 3050g und war 48cm kurz.
Sind so kleine Füßchen…
Das Wochenbett
Das Wochenbett war eine Achterbahnfahrt. Ich glaube, wer so eine intensive Zeit selbst (noch) nicht erlebt hat, wird nicht verstehen, was da abgeht! Der eigene Körper muss heilen. Das Baby will umsorgt sein und kennt kein Erbarmen. Die Milch soll fließen. Du hast einen riesigen Schlafmangel und deine Hormone machen das Treiben noch verrückt. Ausnahmezustand! Und gleichzeitig ist da so viel Liebe. Obwohl du die Augen kaum offen halten kannst, musst du dieses liebreizende, zarte Wesen anschauen. Du kannst dein Glück kaum fassen. Trotz Augenringen, Schmerzen und Überforderung. Ich habe 24 Stunden am Tag alle zwei Stunden gestillt und zusätzlich alle drei Stunden abgepumpt, weil meine Milch nicht reichte. Ich zweifelte oft, ob das Stillen jemals gelingen würde, aber ich wollte es unbedingt. In Endeffekt hat sich der Aufwand gelohnt. Wir stillen voll und genießen es beide! Meine Hebamme hatte ganze Arbeit geleistet und mich toll unterstützt.
Zu Beginn war unser kleiner Schatz bis zu 21 Stunden wach und nahm stetig ab. Unserer Hebamme gefiel das gar nicht. Sie schickte uns zum Osteopathen. Der Wichtel war in der Schulter und im Becken zur Geburt gestaucht worden. Er konnte nicht entspannen und war sehr starr und überreizt. Das hatte zur Folge, dass er so schlecht zur Ruhe kam und Verdauungsprobleme hatte. Der Osteopath konnte ihm sehr einfühlsam helfen.
Nachdem sich alles immer besser eingespielt hatte, kamen die nächsten Sorgen. Der Kleine nahm schlecht zu und seiner Kinderärztin gefiel sein zu geringer Kopfumfang nicht. Das brachte uns erst einen Kontrolltermin im örtlichen Krankenhaus ein und schließlich sogar einen Besuch in der Uniklinik in Dresden. Dort wurde Entwarnung gegeben. Der Kopf ist zwar sehr klein, aber er wird noch wachsen. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, was man sich da als Eltern für Sorgen macht!
Die Herbstmonate hatten es ebenfalls in sich. Mein Mann musste sehr viel arbeiten. Demzufolge fühlte ich mich oft wie eine alleinbetreuende Mutter. Man erzieht ja noch nicht. Ich fühlte mich ausgelaugt und allein. Vielleicht kommt ja da der Ausdruck „mutterseelenallein“ her? Ich war eine einsame Mutterseele! So schön wie so ein wundersames Zauberwesen ist – mir fehlten und fehlen die Sozialkontakte. Mein Tag bestand aus putzen, stillen, Baby bespaßen. Das einzige Highlight war der tägliche Spaziergang. Aber selbst da quengelte der Kleine oft. Der große Sohn war auch oft nicht greifbar. Entweder er war in der Schule und zum Fußball, oder er verschwand in seinem Zimmer. Es gab dank Corona weder Babyschwimmen, noch Krabbelgruppe. Selbst der Rückbildungskurs fand online statt. Mir war nicht langweilig. Arbeit gab es mit Haus und Baby genug. Trotzdem erfüllte mich eine stupide Trostlosigkeit und Leere. Ich hatte kaum Zeit für mich und das triste Wetter im November trug ebenfalls nicht zum Wohlbefinden bei. Ich reagierte oft gereizt und meine Rettung nahte gerade noch rechtzeitig am 29. November. Der erste Tag der Elternzeit meines Mannes! Endlich ist es mir mal wieder möglich, ein längeres Bad zu nehmen. Endlich habe ich wieder jemanden zum erzählen! Sogar Zeit für diesen Jahresrückblick ist plötzlich da! So könnte es immer bleiben. Kann mal bitte jemand die Zeit anhalten?
Die Defekthexe
Selten ist in bei uns so viel gleichzeitig kaputt gegangen wie im vergangenen Jahr. Anfang des Jahres machten das Auto, die Geschirrspülmaschine, die Kaffeemaschine und die Heizung schlapp. Die Heizung konnte repariert werden. Der Rest musste ersetzt werden. So ein dämlicher und kostenintensiver Zufall!
Fußball
Der große Junge trainiert seit Juli zwei mal wöchentlich im Fußballverein. Ich freue mich darüber. So hat er soziale Kontakte in einer Teamsportart und tut gleichzeitig noch was für seine Gesundheit, weil er sich bewegt. Ansonsten ist er nämlich ein typischer Teenager, der viel vor dem PC und am Handy rumhängt. Bei einigen Spielen, die meistens Sonnabend vormittags stattfinden, haben wir ihm schon zugesehen. Es ist echt spannend, wenn die Mannschaft des eigenen Sohnes spielt. Ich habe jedesmal richtig mitgefiebert.
Prioritäten ändern sich und damit auch Freundschaften
Eine weniger schöner Erfahrung, die ich so noch nie machen musste: eine Freundschaft ist zerbrochen. Bisher war es so, dass man sich im Freundeskreis auseinander lebte. Das geschah meistens durch einen Umzug. Man sah sich viel seltener, telefonierte immer weniger und irgendwann brach der Kontakt ab. Allerdings habe ich auch Freunde, bei denen kann man sich nach Monaten mal wieder melden, und man quatscht wie früher.
Diesmal war das anders. Mein Leben änderte sich mit der Schwangerschaft und der Kontakt endete abrupt. Das ging soweit, dass mich die Freundin sogar bei WhatsApp blockierte. Ich denke fast täglich darüber nach, was ich falsch gemacht habe und finde keinen Grund. Ich könnte sie danach fragen, vielleicht erhielte ich sogar eine Antwort. Aber die Enttäuschung sitzt bei mir zu tief. Ich kann nicht über meinen Schatten springen. Es war ja auch nicht ich, die den Kontakt abbrach. Wie heißt es so schön? Reisende soll man nicht aufhalten. Die Traurigkeit darüber bleibt.
Was ich mir 2021 vorgenommen hatte
1. Ein gesundes Kind ohne Kaiserschnitt auf die Welt bringen. Hat geklappt! Und dafür bin ich dankbar ohne Ende!
2. Meine Schwangerschaft zelebrieren mit täglichen Spaziergängen, ausgedehnten Shoppingtouren und Kontaktknüpfung zu anderen werdenden Mamas. Regelmäßige Spaziergänge habe ich gemacht. Ich denke, dass hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich trotz fortgeschrittenem Alter eine relativ gesunde Schwangerschaft hatte. Ausgedehnte Shoppingtouren habe ich nicht gemacht. Erst war lange Zeit Lockdown und dann hatte ich keine Lust mehr. Allerdings waren wir auch noch sehr gut ausgestattet. Wir hatten viel vom großen Sohn aufgehoben. Mit dem Knüpfen von Kontakten war es ebenfalls so eine Sache! Der Geburtsvorbereitungskurs fand online statt. Kurz: es war eine sehr einsame Schwangerschaft.
3. Voll stillen Hat geklappt. ABER: es war so extrem schwierig, genug Milch zu produzieren, dass ich fast aufgegeben hätte.
4. Mit meinem Neugeborenen im Garten abhängen und das Wochenbett genießen. Der Kleine liegt in einer geknüpften Hängematte am alten Apfelbaum. Darüber ein Moskitonetz. Wärmende Sonne und lauer Wind… Realität: wir haben weder eine Hängematte, noch ein Moskitonetz. Wärmende Sohne schien auch eher spärlich. Stattdessen verbrachte ich die Tage an der Milchpumpe und dauerstillend im Bett.
5. Ich wollte viele Fotos von Sprössling machen, diese auch gleich bearbeiten, ausdrucken und sie in ein Old School Fotoalbum kleben. Ergebnis: ich habe eine moderate Anzahl an Bildern gemacht. Die schlummern nun unangetastet auf der Festplatte.
6. Mein Plan: direkt nach dem Wochenbett wieder mit langen, flotten Spaziergängen beginnen. Ich hatte vor der Schwangerschaft 35 Kilo abgenommen und wollte auch schnell wieder zurück zur schlanken Linie. Tatsächlich mag der Kleine den Kinderwagen nicht sonderlich. Eine halbe Stunde laufen ist die absolute Obergrenze. Dann mag der Kleine nicht mehr. Meinen Frust darüber schlucke ich mit Unmengen Schokolade herunter. Du kannst dir bestimmt denken, was das bei mir gewichtstechnisch macht! Die alte Weisheit „vom Stillen nimmt man ab“, stimmt jedenfalls definitiv nicht.
7. Ich hatte mir eine aktive Babyzeit vorgenommen. Mit Babyschwimmen und Krabbelgruppe. Dank Pandemie ist es bei diesem Wunsch geblieben.
Das habe ich 2021 gelernt
Es kommt immer darauf an, an wen du gerätst. Was, wenn eine andere Hebamme nicht erkannt hätte, dass es dem Kleinen in den ersten Tagen nicht gut ging? Oder der Osteopath nicht so gut hätte helfen können? Was, wenn eine andere Hebamme nicht so stillfreundlich gewesen wäre?
Du bist deines eigenen Glückes Schmied und für dich selbst verantwortlich. Das habe ich gelernt, als ich zuhause in Quarantäne saß. Da kommt niemand vorbei und erklärt dir, wie du dich am besten vor kranken Familienmitgliedern schützt. Und meinen unbehandelten Schwangerschaftsdiabetes habe ich quasi mit einer Ernährungsumstellung auch erst einmal selbst therapiert.
Ein weiteres (neudeutsch) Learning ist die Tatsache, dass es unglaublich die Hirnwindungen in Gang bringt, wenn man einen Jahresrückblick schreibt. Ohne Judith Peters wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen. Und obwohl ich dieses Jahr, wie eingangs schon geschrieben, relativ wenig bahnbrechende Erlebnisse hatte, ist man doch wieder ein Stück gewachsen. Ich habe so viele Erfahrungen sammeln dürfen. Dies zu reflektieren ist ein wunderschöner Jahresabschluss. Man sollte das wirklich jedes Jahr machen. Man vergisst sonst einfach so viel im Laufe der Zeit.
Erkenntnis des Jahres
Ich habe viele Interessen und lerne gerne Neues. Einige Dinge und Hobbys gebe ich nach einiger Zeit wieder auf, andere dürfen bleiben. Beispielweise habe ich einige Zeit Postcrossing betrieben. Das ist eine Art Briefreundschaft mit Postkarten ohne festen Schreibpartner. Ich mag es nach wie vor. Aber es reißt mich nicht so sehr vom Hocker, dass ich es noch aktiv betreibe. Was nicht heißt, dass ich es nie wieder tun werde.
Im Frühling entdeckte ich ein paar Instagramprofile mit tollen Stickvorlagen. Obwohl ich Nadelarbeit in der Grundschule gehasst hatte, wollte ich es umbedingt einmal ausprobieren. Ich wünschte mir zwei Tischdecken mit vorgedruckten Kreuzstichmotiven zum Geburtstag. Hier machte mir allerdings meine Ungeduld einen Strich durch die Rechnung. Ich brauche schnelle Erfolge, um dran zu bleiben. Ich stickte und stickte, aber es wurde keine Decke fertig. Das nervte mich derart, dass die Tischdecken inklusive Garn, Stickrahmen und Nadeln im Schrank verschwanden. Vermutlich sehen sie nie wieder das Tageslicht🙈.
Gescheiterte Aktivität: Sticken
Ich ärgerte mich. Kann ich auch mal was zuende führen? Warum habe ich überhaupt so viele Interessen? Ich fühlte mich wie eine Versagerin.
Eines Tages im Sommer stieß ich beim Stillen und gleichzeitigen Surfen auf dem Handy über einen Artikel, der mir die Augen öffnete. Ich bin eine Scannerpersönlichkeit. Und ich bin nicht allein! Es gibt noch mehrere Leite von meiner Sorte. Ich habe viele Interessen und bin dankbarerweise zusätzlich mit einer schnellen Auffassungsgabe gesegnet. Eine Portion Neugierde und eine Prise Kreativität sorgen bei mir für den Drang, Neues auszuprobieren, wo andere vielleicht denken: „och, das liegt mir betimmt nicht, keine Lust, mich da erst einzulesen und rumzuprobieren.“
Plötzlich kam ich mir nicht mehr naiv oder zu begeisterungsfähig vor, sondern gesegnet. Vom Sticken einmal abgesehen, verfolge ich nämlich meine Interessen mehr oder weniger langfristig und bin darin recht gut. Was ich derzeit mache und wo ich auch Verknüpfungspunkte finde:
●Marmeladen und Liköre machen ●Malen ●Fotografieren und Bilder bearbeiten ●Texten/Bloggen ●Grafiken erstellen ●Social Media betreiben ●dazulernen im Bereich Marketing und Branding
Gerne möchte ich an diesen Dingen dranbleiben. Es ist nicht schlimm, wenn man mehrere Hobbys hat und sich viel ausprobiert und weiterentwickelt. So wird man nicht zum Fachidioten. Ich darf mehrere Interessen gleichzeitig haben und ich darf auch Dinge aufgeben, die mich doch nicht so fesseln, wie anfangs gedacht. Deswegen habe ich nicht versagt, sondern auf mich gehört. Das ist mein Erkenntnis des Jahres.
Rückblickend war mein Leitsatz im zu Ende gehenden Jahr:
Alles fügt sich!
2021 war für mich das Jahr der Unbekannten. Es gab so viele Stolpersteine und so viele Fragen, die auftraten. Das Handling mit Corona und Schwangerschaftsdiabetes, die Geburt, die Stillprobleme…
Im Endeffekt gab es für alles eine Lösung zur richtigen Zeit. Es ergab sich ganz viel und geschah einfach. Es hat sich alles zum Guten gewendet. Mein Jahr 2021 war trotz der massiven Einschränkungen durch Covid-19 schön. Wir haben ein gesundes kleines Wunder in die Welt gesetzt und sind finanziell und größtenteils auch gesundheitlich vom bösen C. verschont geblieben.
Vorausblick auf das Jahr 2022
Der Blick in die Glaskugel. Was wird das neue Jahr wohl bringen?
Was habe ich 2022 vor?
Ich bin keine Frau großer Pläne. Tatsächlich fallen mir die besten Neujahrsvorsätze auch immer erst in der ersten Januarwoche ein. Es scheint, als bräuchte ich wirklich erst den Sivester als kalendarischen und mentalen Abschluss, um einen frischen Geist und damit auch neue Ideen denken zu können.
Es gibt aber ein paar Dinge, die ich gerne im Jahr 2022 haben möchte:
● Gesundheit für meine Lieben und mich ● viele schöne und unbeschwerte Stunden als Familie Das Jahr wird spannend! Der große Sohn rutscht immer tiefer in die Pubertät und der kleine Wichtel wird im Juni 2022 ein Jahr jung. Es gibt also bei beiden viele Entwicklungsschritte zu beobachten. ● endlich mal wieder einen Urlaub Dieses Jahr waren wir nicht fort, da das Baby Ende Juni auf die Welt kam. Nächstes Jahr brauche ich dringend einen Tapetenwechsel. ● eine nebenberufliche Selbstständigkeit Ich war noch nie selbstständig und es ist auch in meiner Familie absolut unüblich. Wir sind ein Clan von Angestellten! Die Betonung liegt bei mir deshalb auf NEBENBERUFLICH. Ich bin neugierig , ob es mir gelingt, eine Kleinunternehmerin zu sein. Und es gibt dabei viele Herausforderungen zu meistern. Ich habe beispielsweise keinen blassen Schimmer vom Thema Steuern. Und natürlich kann ich mich immer nur kurzzeitig damit beschäftigen, weil ich in erster Linie Mutter eines Kleinstkindes bin. Ich möchte mich gerne im Bereich Grafikdesign, Branding und Social Media Management selbstständig machen.
Mein Motto für 2022 ist deshalb: Kleine Schritte führen zum Ziel! Dieser Satz vereint für mich die Betreuung meines kleinfüßigen Kindes und die vielen Schritte, die es auf dem Weg zum eigenen Gewerbe zu bewältigen gilt.
Ansonsten gibt es 2022 noch einen kleinen Meilenstein: ich werde im März 40 Jahre alt und mich gruselt etwas davor. Ich fühle mich im Kopf deutlich jünger und habe Angst vor „Humini“. Eine sächsicher Ausdruck für „Hudelei mitm Nischel“. Also eine Art grübelnder Zustand oder auch melancholische/depressive Verstimmung. Wer altert schon gerne?
Jetzt bist du dran: Wie hat dir mein Jahresrückblick gefallen? Hast du auch einen geschrieben? Verlinke ihn mir gerne in den Kommentaren!
Der Duft und das Aroma von Holunderblüten begeistern mich immer wieder. Es riecht nach Sommer!
Da wir im Garten Holundersträucher haben, verarbeite ich die Blüten und im Herbst dann auch die Beeren gerne zu Leckereien. Ich möchte den Sommer quasi konservieren!
In meinen Beiträgen Holunderblütengelee und Holunderblütenlikör habe ich dir schon zwei Rezepte mit Holunderblüten gezeigt. Dieses Jahr habe ich Holunderblütensirup selbst gemacht. Du kennst ihn vielleicht als Zutat im „Hugo“, oder auch gemischt mit Mineralwasser oder Zitronenlimonade als alkoholfreier Durstlöcher.
Holunderblütensirup selbst herzustellen ist recht einfach und eignet sich auch prima als Mitbringsel aus der Küche für Freunde und Familie.
Holunderblütensirup
So habe ich es gemacht:
Zutaten
15-20 erblühte Holunderblütendolden
1,5 Liter Wasser
1,5 Kg Zucker
4 Bio-Zitronen
Zubereitung
Ernte die Holunderblütendolden an einem sonnigen Tag. Sie sollten ihren typischen Duft verbreiten und weder verwelkt, noch ungeöffnet sein. Sträucher an dicht befahrenen Straßen solltest Du meiden.
Kontrolliere die Blüten auf Insekten.
Schneide die kleinen Blüten mit einer Schere kurz ab. Ein paar grüne Stielchen können ruhig dran bleiben. Die größeren Verzweigungen solltest Du aber entfernen. Wichtig: Wasche die Dolden nicht! Damit spülst Du den aromatischen Blütenstaub ab.
Gebe Deine Blüten in einen Topf oder eine Schüssel. Übergieße sie mit 1,5 Litern kaltem Wasser und gebe zwei in Scheiben geschnittene Zitronen hinzu. Lagere den Topf anschließend 24 Stunden an einem kühlen Ort und rühre immer mal Deinen Ansatz um. Die Blüten sollten möglichst unter die Wasseroberfläche getaucht sein.
Nach der Wartezeit gießt Du Deinen Topfinhalt durch ein dünnes und sauberes Geschirrtuch in einen Kochtopf. Ringe anschließend das Tuch samt Inhalt (Dolden und Zitronenscheiben) gut aus.
Gebe den Saft der zwei verbliebenen Zitronen in den Topf und 1,5 Kilo Zucker.
Koche Deinen Sirup unter gelegentlichem Rühren kurz auf. Der Zucker sollte sich gut aufgelöst haben.
Fülle die noch heiße Flüssigkeit in gut verschließbare und saubere oder sogar vorher ausgekochte Flaschen ab. Ich habe Bügelflaschen genommen. Du erhälst knapp 2 Liter Flüssigkeit.
Wenn du sauber gearbeitet hast, ist Dein Sirup in den verschlossenen Flaschen mindestens ein Jahr haltbar.
Heute möchte ich dir einen kleinen Jahresrückblick auf diesen Blog hier und auf mein persönliches Jahr 2020 geben.
„Haben denn manche Leute gar kein Durchhaltevermögen? Warum ist denn der letzte Beitrag schon so alt?“ -Das waren ziemlich häufige Gedanken meinerseits, wenn ich in den Jahren 2018 und 2019 auf relativ vereinsamte Blogs geschaut habe.
2020 hat es mich selber erwischt! Dies ist ein Fotografieblog. Dooferweise habe ich letztes Jahr die Fotografie aus den Augen verloren. Logischerweise kann ich keine neuen Blogartikel über das Thema schreiben, wenn ich gar kein „Futter“ habe. Im Beitrag Mein Nicht-Fotografie-Gefühl habe ich Dir ein wenig beschrieben, warum ich kaum das Bedürfnis hatte, zu fotografieren.
Auch wenn ich wenig fotografierte, war mir nicht langweilig! Ich entdeckte ein neues Hobby. Ich begann zu zeichnen. Zugegeben – meine Bilder haben einen ziemlich naiven Stil, aber es entspannt mich und bereitet mir viel Freude.
Privat hat sich bei mir im letzten Jahr auch so einiges getan. Corona hat uns finanziell und gesundheitlich zum Glück nicht gebeutelt. Mein Mann und ich arbeiten beide in systemrelevanten Berufen. Deshalb gab es keine monetären Einbußen. Das wissen wir zu schätzen! Der Beitrag Corona-Alltag beschreibt ein bisschen, wie es mir im Home Office erging.
Ich hatte mir vorgenommen abzunehmen. Mir ging es gesundheitlich nicht richtig gut mit meinem Übergewicht. Ich fühlte mich wie eine alte Frau und mein Blutdruck war auch viel zu hoch. Deshalb nahm ich insgesamt 35 Kilo ab.
Dies war sicherlich auch ein Grund, warum die Fotografie ein wenig ins Hintertreffen geriet. Die Ernährungsumstellung und die tägliche Bewegung kosteten Zeit und Kraft. Aber es hat sich sehr gelohnt, finde ich. Ich fühle mich deutlich vitaler und gesünder.
Das ist aber immer noch nicht alles an Neuigkeiten:
Ende Juni 2021 wird unsere kleine Familie um ein Mitglied reicher. Ich bin schwanger! Juhu! Es ist ein absolutes Wunschkind und wir sind sehr glücklich darüber.
Wenn du wissen möchtest, wie ich meine Gewichtsabnahme erreicht habe und was es Neues gibt in Sachen Schwangerschaft, dann folge mir gerne auf meiner Instagramseite https://www.instagram.com/steffi.im_glueck/.
Es sieht so aus, als ob die Fotografie auch im Jahr 2021 nicht die Hauptrolle in meinem Leben spielen wird. Trotzdem soll der Blog hier natürlich nicht aussterben. Ich habe sogar schon wieder ein neues Foto im Kasten!
Aktuell überlege ich noch, ob ich einen anderen Blog gründe, auf dem es mehr um das Thema Familie gehen soll, oder ob ich mein derzeitiges Leben hier auf diesem Blog mit Dir teile. Vielleicht lasse ich auch alles so wie es ist! Dieser Blog dient hauptsächlich dem Thema Fotografie und alles andere teile ich auf instagram!
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir dazu Deine Gedanken in die Kommentare schreiben würdest. Würden dich Nicht-Fotografiethemen hier stören? Hättest Du Interesse daran? Hast du vielleicht schon Erfahrung mit einem Zweitblog gesammelt?
Zu Weihnachten habe ich klitzekleine Modellbaufiguren im Maßstab 1:87 geschenkt bekommen. Die Makrofotografie interessiert mich ja eigentlich schon von Anfang an und ich habe auch das passende Objektiv dazu. An der Miniaturfotografie hatte ich mich jedoch bisher nicht versucht.
Wer meinen Blog schon länger verfolgt, wird fest gestellt haben, dass ich dieses Jahr nicht viel fotografiert habe. Mir fehlte die Muse.
Die kleinen Figürchen kitzelten mein Interesse an der Fotografie ein bisschen wach! Das ist das erste Motiv. Ich muss sagen: Ich hätte es mir leichter vorgestellt. Die Kamratechnik beherrsche ich ja. Insgesamt benötigte ich für dieses Motiv nur vier Aufnahmen. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass die klitzkleinen Figürchen auf ihren noch viel, viel kleineren Füßchen ganz schlecht stehen! Das Glitzgeschenkpapier, was mir als Unterlage diente, war schon fast zu uneben. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die liebe Gärtnerin endlich an ihrem Platz stehen blieb, ohne umzufallen. Inzwischen hatte das kleine Kleeblatt schon seine zarten Blättchen ein wenig eingerollt.
Ich habe viel Geduld. Nur nicht lange! 😉
Fazit: Neben ein paar Gärtnerfigürchen habe ich noch einen Satz Fotografen geschenkt bekommen. Der Einstieg in die Miniaturfotografie hat mir Spaß gemacht, war aber auch eine Herausforderung. Ich werde mich als nächstes belesen, welche rückstandsfreien Klebemittel und welche Tricks es noch gibt, um die kleinen Männlein zum Stehen zu bringen.
Tja, und die Intention hinter meinem Motiv?
Die Gärtnerin gießt fleißig das Glückssymbol, damit wir alle eine schönes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2021 haben werden. Ich wünsche es Dir, liebe Leserin und lieber Leser, von Herzen!
Die Veröffentlichung des gestrigen Bildes wäre früher ein Nogo für mich gewesen.
Warum, denkst Du Dir jetzt vielleicht? Sieht doch schön aus!
Ich verrate es Dir: Siehst du die Menschen links im Bild? Die hätten mich noch vor einem Jahr gestört. Ich hätte sie mit Sicherheit digital ausradiert. Damit es „perfekt“ ist. Ein Postkartenfoto!
Bei der Bearbeitung des Bildes fiel mir aber auf, dass das das Bild mit den Menschen gewinnt. Enfernungen und Größen lassen sich so viel besser einschätzen. Das Foto wirkt spannender, lebendiger. Und mach ein Betrachter kann sich so vielleicht in die Personen hineinträumen, die dort den Sonnenuntergang an der Wasserkante betrachten.
Die Silhouetten der Urlauber durften also im Foto bleiben.
In diesem Beitrag zeige ich Dir noch ein unperfekt-perfektes Foto.
Als ich dieses Bild das erste Mal auf dem Laptop sah, ärgerte ich mich: Da waren ja Wassertropfen auf der Linse während der Aufnahme! Wie konnte ich das nur übersehen?
Aber halt!
Unterstreichen diese vermeintlichen Bildfehler nicht genau die Atmosphäre, die während des Auslösens vorherrschte? Es war kühl, stürmisch und ein Unwetter zog auf. Die Gischt spritzte und Wellen umgaben den Steg. Sie suchten sich ihren Weg von unten durch die Holzlatten.
Ich beschloß, genau dieses „verunglückte“ Foto zu entwickeln. Es gefällt mir sehr gut, weil ich förmlich die ungemütliche Stimmung von damals wieder spüren kann.
Die Aufnahme entstand in Ertebølle, am Limfjord in Norddänemark. Das Wasser ist also Bodden, kein Meer! Trotzdem war dort wellenmäßig ganz schön was los!
Wie findest Du mein Motiv? Gefällt es Dir trotz, oder gerade wegen der Wassertropfen auf der Linse? Oder hättest Du es nicht veröffentlicht?
Wie stehst Du zu unperfekten Fotos? Zeigst Du sie, oder versteckst Du sie? Schreib es mir gerne in die Kommentare!
Die Momentjägerin - streifend durch den Wald, über Felder laufend oder bauchliegend im Garten oder am Strand - ich fotografiere im Einklang mit der Natur.
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