Das Eismeer

Endlich war es mal wieder so weit – die Scheiben unseres Schlafzimmers zierten Eisblumen! Minus 5 bis Minus 7 Grad braucht es schon ungefähr, bis sich diese zarten und fragilen Gewächse bei uns an den Fenstern bilden. Wie Blumen sehen sie dabei selten aus. Ich weiß gar nicht, warum sie so heißen.

Bei dem Foto, was mir gestern gelang, musste ich sofort an eine sich brechende Welle denken. Schau selbst:

Ich habe im Jahr 2019 schon einmal eine kleine Eisblumensammlung erstellt. Eisblumenzauber hieß der Artikel. Und die Fensterkunstwerke damals sahen wieder ganz anders aus. Fotografiert habe ich sie allesamt mit einem Makroobjektiv.

Dieses Jahr habe ich trotz Kälte noch keine gefrorenen Seifenblasen abgelichtet. Wie das geht, erzähle ich Dir im Beitrag Gefrorene Seifenblasen fotografieren.

Hast du auch schon mal Eisblumen fotografiert?

Fotografieren mit dem Gorillapod

Mein Mann hat mir zu Weihnachten neben den Miniaturfigürchen, von denen ich im Beitrag Mein Ausflug in die Miniaturfotografie berichtete, ein Gorillapod geschenkt.

Was ist das?

Ein Gorillapod ist ein handliches Klemmstativ, das man dank seiner sehr flexiblen, aber trotzdem stabilen Beine, auf unebenen Gelände positionieren kann und sogar um geeignete Gegenstände wickeln kann. Meines ist für Kameras bis 5 Kilogramm geeignet und wiegt um die 260 Gramm. Der Vorteil liegt auf der Hand: es kommt überall dort zum Einsatz, wo ein handelsübliches Stativ zu sperrig oder zu schwer wäre. Gerade ich als Frau würde auf längeren Wanderungen nie mein großes Stativ mitnehmen. Es wäre mir schlichtweg zu viel Gepäck! Natürlich hat es auch Nachteile: Wenn man aus einer gewissen Höhe fotografieren möchte, braucht man natürlich auch einen Ast oder Laternenmast in dieser Höhe.

Um es auszuprobieren, fotografierte ich dieses wunderschöne kleine Blümchen in der Küche. Mich faszinierte dieser winzig kleine, fast herzförmige Stempel. Daran sind noch viel winzigere, kaum mit bloßem Auge erkennbare Härchen. Trotz guter Kunstbeleuchtung war meine Belichtungszeit für einen Schuss aus der Hand viel zu lang. Mir gelang kein verwacklungsfreies Bild. Schon gar nicht bei niedriger Iso. Die Gelegenheit, das Gorillapod auszuprobieren!

Ich wickelte das Stativ kurzerhand um eine Stuhllehne und konnte so verwacklungsfrei das Blümchenmakro schießen. Genial, oder? Es hat übrigens oben einen Kugelkopf und lässt sich butterweich und einfach bedienen.

Ich bin gespannt, wie oft ich das flexible Gorillpod einsetzen werde. Sicherlich kommen mir viele Ideen dazu erst, wenn ich im Gelände damit unterwegs bin.

Wie findest Du solch ein flexibles Stativ? Sinnvoll, oder überflüssig? Besitzt du auch eins? Dann teile gerne Deine Erfahrungen damit mit mir!

Dritter Bloggeburtstag

Heute möchte ich dir einen kleinen Jahresrückblick auf diesen Blog hier und auf mein persönliches Jahr 2020 geben.

„Haben denn manche Leute gar kein Durchhaltevermögen? Warum ist denn der letzte Beitrag schon so alt?“ -Das waren ziemlich häufige Gedanken meinerseits, wenn ich in den Jahren 2018 und 2019 auf relativ vereinsamte Blogs geschaut habe.

2020 hat es mich selber erwischt! Dies ist ein Fotografieblog. Dooferweise habe ich letztes Jahr die Fotografie aus den Augen verloren. Logischerweise kann ich keine neuen Blogartikel über das Thema schreiben, wenn ich gar kein „Futter“ habe. Im Beitrag Mein Nicht-Fotografie-Gefühl habe ich Dir ein wenig beschrieben, warum ich kaum das Bedürfnis hatte, zu fotografieren.

Es war also recht ruhig hier! Trotzdem erschienen im letzten Jahr immerhin 10 neue Artikel – wenn man so will fast ein Beitrag pro Monat. Besser als nichts! Nicht alle Beiträge handelten von der Fotografie. Diese beiden sind aber auf alle Fälle lesenswert: Die eigene Schrift und Illustrationen in Fotos einfügen und Ein Foto muss nicht immer perfekt sein.

Auch wenn ich wenig fotografierte, war mir nicht langweilig! Ich entdeckte ein neues Hobby. Ich begann zu zeichnen. Zugegeben – meine Bilder haben einen ziemlich naiven Stil, aber es entspannt mich und bereitet mir viel Freude.

Privat hat sich bei mir im letzten Jahr auch so einiges getan. Corona hat uns finanziell und gesundheitlich zum Glück nicht gebeutelt. Mein Mann und ich arbeiten beide in systemrelevanten Berufen. Deshalb gab es keine monetären Einbußen. Das wissen wir zu schätzen! Der Beitrag Corona-Alltag beschreibt ein bisschen, wie es mir im Home Office erging.

Ich hatte mir vorgenommen abzunehmen. Mir ging es gesundheitlich nicht richtig gut mit meinem Übergewicht. Ich fühlte mich wie eine alte Frau und mein Blutdruck war auch viel zu hoch. Deshalb nahm ich insgesamt 35 Kilo ab.

Dies war sicherlich auch ein Grund, warum die Fotografie ein wenig ins Hintertreffen geriet. Die Ernährungsumstellung und die tägliche Bewegung kosteten Zeit und Kraft. Aber es hat sich sehr gelohnt, finde ich. Ich fühle mich deutlich vitaler und gesünder.

Das ist aber immer noch nicht alles an Neuigkeiten:

Ende Juni 2021 wird unsere kleine Familie um ein Mitglied reicher. Ich bin schwanger! Juhu! Es ist ein absolutes Wunschkind und wir sind sehr glücklich darüber.

Wenn du wissen möchtest, wie ich meine Gewichtsabnahme erreicht habe und was es Neues gibt in Sachen Schwangerschaft, dann folge mir gerne auf meiner Instagramseite https://www.instagram.com/steffi.im_glueck/.

Es sieht so aus, als ob die Fotografie auch im Jahr 2021 nicht die Hauptrolle in meinem Leben spielen wird. Trotzdem soll der Blog hier natürlich nicht aussterben. Ich habe sogar schon wieder ein neues Foto im Kasten!

Aktuell überlege ich noch, ob ich einen anderen Blog gründe, auf dem es mehr um das Thema Familie gehen soll, oder ob ich mein derzeitiges Leben hier auf diesem Blog mit Dir teile. Vielleicht lasse ich auch alles so wie es ist! Dieser Blog dient hauptsächlich dem Thema Fotografie und alles andere teile ich auf instagram!

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir dazu Deine Gedanken in die Kommentare schreiben würdest. Würden dich Nicht-Fotografiethemen hier stören? Hättest Du Interesse daran? Hast du vielleicht schon Erfahrung mit einem Zweitblog gesammelt?

Mein Ausflug in die Miniaturfotografie

… oder: Silvestergrüße

Zu Weihnachten habe ich klitzekleine Modellbaufiguren im Maßstab 1:87 geschenkt bekommen. Die Makrofotografie interessiert mich ja eigentlich schon von Anfang an und ich habe auch das passende Objektiv dazu. An der Miniaturfotografie hatte ich mich jedoch bisher nicht versucht.

Wer meinen Blog schon länger verfolgt, wird fest gestellt haben, dass ich dieses Jahr nicht viel fotografiert habe. Mir fehlte die Muse.

Die kleinen Figürchen kitzelten mein Interesse an der Fotografie ein bisschen wach! Das ist das erste Motiv. Ich muss sagen: Ich hätte es mir leichter vorgestellt. Die Kamratechnik beherrsche ich ja. Insgesamt benötigte ich für dieses Motiv nur vier Aufnahmen. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass die klitzkleinen Figürchen auf ihren noch viel, viel kleineren Füßchen ganz schlecht stehen! Das Glitzgeschenkpapier, was mir als Unterlage diente, war schon fast zu uneben. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die liebe Gärtnerin endlich an ihrem Platz stehen blieb, ohne umzufallen. Inzwischen hatte das kleine Kleeblatt schon seine zarten Blättchen ein wenig eingerollt.

Ich habe viel Geduld. Nur nicht lange! 😉

Fazit: Neben ein paar Gärtnerfigürchen habe ich noch einen Satz Fotografen geschenkt bekommen. Der Einstieg in die Miniaturfotografie hat mir Spaß gemacht, war aber auch eine Herausforderung. Ich werde mich als nächstes belesen, welche rückstandsfreien Klebemittel und welche Tricks es noch gibt, um die kleinen Männlein zum Stehen zu bringen.

Tja, und die Intention hinter meinem Motiv?

Die Gärtnerin gießt fleißig das Glückssymbol, damit wir alle eine schönes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2021 haben werden. Ich wünsche es Dir, liebe Leserin und lieber Leser, von Herzen!

Ein Foto muss nicht immer perfekt sein

Die Veröffentlichung des gestrigen Bildes wäre früher ein Nogo für mich gewesen.

Warum, denkst Du Dir jetzt vielleicht? Sieht doch schön aus!

Ich verrate es Dir: Siehst du die Menschen links im Bild? Die hätten mich noch vor einem Jahr gestört. Ich hätte sie mit Sicherheit digital ausradiert. Damit es „perfekt“ ist. Ein Postkartenfoto!

Bei der Bearbeitung des Bildes fiel mir aber auf, dass das das Bild mit den Menschen gewinnt. Enfernungen und Größen lassen sich so viel besser einschätzen. Das Foto wirkt spannender, lebendiger. Und mach ein Betrachter kann sich so vielleicht in die Personen hineinträumen, die dort den Sonnenuntergang an der Wasserkante betrachten.

Die Silhouetten der Urlauber durften also im Foto bleiben.

In diesem Beitrag zeige ich Dir noch ein unperfekt-perfektes Foto.

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Als ich dieses Bild das erste Mal auf dem Laptop sah, ärgerte ich mich: Da waren ja Wassertropfen auf der Linse während der Aufnahme! Wie konnte ich das nur übersehen?

Aber halt!

Unterstreichen diese vermeintlichen Bildfehler nicht genau die Atmosphäre, die während des Auslösens vorherrschte? Es war kühl, stürmisch und ein Unwetter zog auf. Die Gischt spritzte und Wellen umgaben den Steg. Sie suchten sich ihren Weg von unten durch die Holzlatten.

Ich beschloß, genau dieses „verunglückte“ Foto zu entwickeln. Es gefällt mir sehr gut, weil ich förmlich die ungemütliche Stimmung von damals wieder spüren kann.

Die Aufnahme entstand in Ertebølle, am Limfjord in Norddänemark. Das Wasser ist also Bodden, kein Meer!  Trotzdem war dort wellenmäßig ganz schön was los!

Wie findest Du mein Motiv? Gefällt es Dir trotz, oder gerade wegen der Wassertropfen auf der Linse? Oder hättest Du es nicht veröffentlicht?

Wie stehst Du zu unperfekten Fotos? Zeigst Du sie, oder versteckst Du sie? Schreib es mir gerne in die Kommentare!

 

 

 

Wasserstandsmeldung

Ruhig war es hier eine ganze Weile! Aber ich bin weder depressiv, noch krank und auch nicht verschollen.

Im Gegenteil! Mir geht es sehr gut. Ich habe das Jahr bisher gut für mich nutzen können. Dank Corona habe ich ein paar neue kreative Impulse bekommen, die nichts mit der Fotografie zu tun haben. Ich male Aquarelle. Clarissa Hagenmeyer inspiriert mich dazu. Ich bemale auch Steine mit Acrylfarbe und setze sie dann wieder in der Natur aus. Der Finder freut sich hoffentlich. Und ich habe gemerkt, dass mir mein hohes Körpergewicht nicht mehr gut tut. 27 Kilo durften seit Anfang Januar schon weichen. Ein ganz neues Lebens- und Körpergefühl ist damit verbunden.

Das Beschäftigen mit Essensplänen, Bewegung und Malerei macht mir großen Spaß. Und kostet Zeit! Zeit, die ich bei der Fotografie einsparte. Irgendwie war ich auch genervt. Nicht vom Fotografieren an sich, sondern von den Stunden, die man danach noch am Rechner sitzt und die Bilder bearbeitet.

Wir waren zwei Wochen im Urlaub in Dänemark. Etliche Fotos fanden den Weg auf die Speicherkarte. Gestern Abend hatte ich plötzlich Lust, mal wieder ein Motiv zu bearbeiten.

Ich hoffe, es ist ein Neuanfang für meine Fotografiebegeisterung. Versprechen kann ich es nicht.

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Fischerboot am Strand von Thorup, Norddänemark

Mein Nicht-Fotografie-Gefühl

„Du fotografierst ja gar nicht mehr!“, mahnte mich meine innere Stimme. Woran liegt das bloß?

Ich muss sagen, ich genieße dieses Jahr den Frühling im Garten sehr intensiv. Jahrelang nahm ich die Natur quasi nur durch den Sucher wahr. Immer wenn ich mir Zeit nahm, durch den Garten zu streifen, hatte ich auch die Kamera in der Hand. Ich „dachte“ in Bildern. Wenn ich eine Blüte sah, fragte ich mich sofort, ob sie fotogen genug ist. Und wenn ja, von welcher Seite sie wohl am besten abzulichten sei. Über die flinken Bienchen ärgerte ich mich oft, wenn ich es nicht schaffte, schnell genug abzudrücken.

Dieses Jahr ist das anders. Ich hatte gar kein Verlangen, die wunderschönen lilafarbenen Krokusse zu fotografieren. Ich bestaunte sie einfach nur. Ich lasse die Natur und die Motive auf mich wirken, ohne sie in fotografierenswert oder belanglos einzuteilen.

Obwohl für mich die Fotografie der Entspannung diente, bin ich jetzt nicht unentspannter. Im Gegenteil. Das Fotografieren hat in mir auch Druck aufgebaut. Du MUSST mal wieder ein wirklich außergewönliches Foto machen. Du MUSST mal wieder die neuen Fotos auf der Speicherkarte bearbeiten. Du MUSST mal wieder einen neuen Blogartikel schreiben.

All das habe ich im Moment abgelegt. Ich fühle mich freier. Mir ist es auch egal, dass dadurch die Zugriffszahlen auf diesem Blog hier nicht mehr wachsen. Ich bin sehr froh, dass ich mich von diesem Druck lösen konnte.

Vorgestern allerdings hatte ich echte Lust, die Kamera zur Hand zu nehmen. Ich liebe Buschwindröschen. Dieses Jahr gibt es besonders viele davon in meinem Garten. Also fotografierte ich sie. Gestern hatte ich dann auch spontan Freude daran, die beste Aufnahme zu bearbeiten.

TADAA! Hier ist mein neuestes Foto!

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Zur Bearbeitung habe ich ein selbst erstelltes Overlay genutzt, um das Blümchen zarter wirken zu lassen. In einem älteren Artikel hatte ich schon mal beschrieben, wie Du Overlays und Texturen selbst erstellen kannst. Dort findest Du auch einen Link zu Overlays und Texturen von mir, die Du gerne nutzen kannst.

So sah das Bild ohne Bearbeitung aus:

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Benötigst Du noch Tipps, für die Blütenfotografie? Hier findest Du zwei Beiträge dazu:

7 Fototipps für Blütenbilder und Helle Blumen fotografieren

Lass es dir gut gehen und genieße den Frühling. Ich hoffe, dass Dir das trotz der derzeitigen Beschränkungen gelingt!

Fotografierst Du derzeit intensiv, oder lässt Du es auch ruhiger angehen?

Corona-Alltag

„I love my life, Mama!“ sagte mein elf jähriger Sohn heute bei unserem täglichen Spaziergang. Wir genossen die Sonne im Gesicht und die Zeit, die wir zusammen verbrachten. Mein Kind war heute sehr stolz auf sich, weil er eine tolle Kurzgeschichte selber geschrieben hat. Schularbeiten für Deutsch!

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Ich arbeite zur Zeit größtenteils im Home Office. Das klingt erst einmal super. Manche Mütter haben diese Möglichkeit nicht. Ich bin sehr froh darüber, da es mir so möglich ist, mein Infektionsrisiko zu minimieren. Allerdings ist es auch ein Spagat. Ein Spagat zwischen meiner Arbeit und der Hilfestellung und Motivation des Kindes für seine Schularbeiten. Das Mittagessen will auch gekocht sein. Keine leichte Aufgabe, das alles ungenervt zu organisieren. Und dabei habe ich nur ein Kind. Wie mag das erst in Familien mit mehreren Sprösslingen aussehen?

Aber es ist auch schön. Keine Keilereien auf dem Schulhof, kein frühes Aufstehen. Und Zeit für meinen Sohn. Soviel Zeit, wie schon lange nicht mehr.

Immer möchte ich aber nicht im Home Office sein. Ohne Kollegen fehlt der Austausch. Ich sehne mich schon jetzt wieder nach Normalität und hoffe, dass wir alle gesund aus dieser Epidemie heraus gehen.

Liebe Leserin und lieber Leser meines Blogs, ich wünsche auch Dir ganz viel Gesundheit!

Wie gestaltest Du Deinen Corona-Alltag?

Kurzurlaub in Bad Sulza

Mein Mann hatte mir zu Weihnachten eine Reise in die Toskana Therme Bad Sulza in Thüringen geschenkt. Damit hat er, ohne es zu wissen, einen Wunsch meiner Bucket List erfüllt.

Wir waren vom 14.02. bis zum 16.02.2020 dort und es hat uns sehr gefallen. Da wir direkt an Ort und Stelle im Hotel gewohnt haben, konnten wir uns schon im Zimmer in die Badesachen schmeißen und benötigten keine Umkleidekabinen. Das war äußerst praktisch und komfortabel. Bademantel drüber und gut! Das Baden in der Therme war sehr entspannend. In allen Becken fünfunddreißig Grad Wassertemperatur und Unterwassermusik. Das Solewasser gab starken Auftrieb. Absaufen unmöglich! So ließen wir uns zwei Tage im wahrsten Sinne des Wortes treiben.

Zwischendurch war natürlich auch ein wenig Sightseeing angesagt! Am Samstag erkundeten wir das Stadtmuseum und eine Privatsammlung alter Rundfunktechnik direkt im Bahnhof.

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Vom Außenpool aus sahen wir schon am Freitag eine Burg, die wir ebenfalls näher erkundeten. Die Sonnenburg thront über Bad Sulza. Sonderlich historisch ist sie allerdings nicht. Sie wurde 1908 erbaut und beherbergt ein Restaurant. Wir waren etwas enttäuscht, dass wir trotz Mittagessen pro Person drei Euro für die Begehung der Aussichtsterasse bezahlen sollten. Irgendwie machte das Lokal trotz seiner hübschen Einrichtung einen lieblosen Eindruck. Da fehlte die Leidenschaft für Gastronomie.

Auf dem Heimweg von unserem Kurzurlaub kamen wir an einem Waldstück im Ort Kaatschen-Weichau vorbei. Der gesamte Waldboden war voll mit Märzenbechern. Der Waldboden war sehr feucht und wir mussten sehr aufpassen, dass wir keines der zarten Frühlingsboten zertraten. Ich konnte deshalb nicht mein Makroobjektiv nutzen, da ich nicht nah genug an die Blütenpracht herankam. Aber ich denke, auch mit meinem Zoomobjektiv konnte ich hübsche Bilder machen. Zumindest kann man sich so ein wenig vorstellen, wir der Blumenteppich aussah:

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Wenn du ein paar Tipps für die Fotografie weißer Blüten suchst, wirst Du hier fündig: Helle Blumen fotografieren

Gehst du gerne in Thermen oder Erlebnisbäder? Welche kannst Du mir empfehlen?

 

 

Mit dem Bus fahren – eine Alltagsgeschichte

Montag, den 10.02.2020

Das Auto ist kaputt. Also heißt es für mich: Busfahren!

Der Fahrplan ließ sich im Internet unkompliziert finden und herunterladen. Prima! Ich fange normalerweise halb acht an zu arbeiten. Da wäre die Abfahrtzeit meines Buses um 6:27 Uhr. Plus Laufzeit zur Haltestelle würde bedeuten, um 06:15 Uhr das Haus zu verlassen. Knapp ein und eine viertel Stunde. Zum Vergleich: mit dem Auto benötige ich inklusive Laufzeit vom Parkplatz zur Arbeitsstelle dreißig Minuten. Wenn ich einen Mietparkplatz hätte, wären es sogar nur etwa zweiundzwanzig Minuten. Ein Drittel der Zeit. Da gerade Ferien sind, ist es für mich als Lehrerin möglich, in Gleitzeit zu arbeiten. Ich bin ja nicht an Unterrichtszeiten gebunden. Also entschließe ich mich, einen Bus später zu fahren. Er fährt um 07:07 und ich werde um acht mit der Arbeit beginnen können. Ich benötige so für die Strecke Kleindehsa-Bautzen von Haustür zu Schultor eine Stunde. Also „nur“ noch das doppelte der regulären Zeit. Meine Arbeitszeit liegt demnach zwischen 08:00 und 16:30. Da zwischen 14:36 und 16:51 Uhr kein Bus nach Hause fährt, ist das für mich sinnvoller, als nach der Arbeit Leerlauf zu haben.

Die Hinfahrt

Sabine ist gnädig. Kaum Wind und Nieselregen. Ich gehe die teilweise nicht beleuchtete Dorfstraße zur Bushaltestelle. Sie besteht aus einer asphaltierten Einbuchtung und einem Schild. Kein Fußweg. Wie so häufig in den Dörfern der Oberlausitz. Zur Ehrenrettung muss aber erwähnt werden, dass es gegenüber eine neue überdachte Bushaltestelle mit Mülleimer und Sitzmöglichkeiten gibt.
Der Bus kommt pünktlich. Klasse! Für die Stecke muss ich sage und schreibe 5,10 Euro bezahlen. Na immerhin: ich bekomme einen Sitzplatz. Mein Sohn muss immer stehen auf dem Weg zur Schule. Zweiundvierzig Minuten schunkel ich nun die einundzwanzig Kilometer bis nach Bautzen. Ich hänge meinen Gedanken nach und schlafe fast ein. Das sich wiederholende Husten eines Fahrgastes verhindert dies.

Die Rückfahrt

Wenn mich nicht überraschenderweise jemand abgeholt hätte, wäre ich um 16:50 Uhr nach Hause gefahren. Dann wäre ich um 17:32 Uhr in Kleindehsa angekommen. Kurz vor Dreiviertel sechs am Abend wäre ich zuhause gewesen. Ich wäre elf Stunden unterwegs gewesen, um in einundzwanzig Kilometer Entfernung acht Stunden zu arbeiten und 10,20 Euro ärmer. Wenn ich meinen Arbeitsbeginn nicht frei hätte wählen können, wäre ich sogar fast zwölf Stunden unterwegs gewesen.

Fazit

Ich freue mich jetzt schon wieder darauf, wenn mein Auto heile ist. Das Nutzen vom öffentlichen Nahverkehr ist möglich, aber sehr unattraktiv, weil zeit- und kostenintensiv. In der Großstadt mag das anders sein (als ich noch in Zwickau wohnte, fuhr ich ausschließlich mit Bus und Bahn), auf dem Land ist es unpraktisch. Natürlich ist mir klar, dass ein Bus nach Fahrplan fahren muss und sich die Fahrgäste deshalb nach den Fahrtzeiten richten müssen und nicht anders herum. Wenn man seine Arbeitszeiten aber nicht nach dem Fahrplan eintakten kann, wird aus dem Arbeitstag schnell ein Ganztagesausflug. Kaum auszudenken, man hätte dann noch andere Dinge zu berücksichtigen, wie zum Beispiel Schließzeiten des Kindergartens, oder den Wocheneinkauf. Finanziell ist das Ganze auch abschreckend. Einziger Vorteil: Während der Fahrt mit dem Bus hat man Zeit zu lesen, oder Berichte so wie diesen hier zu schreiben.