Der Fluch der Hobbyfotografie

In diesem Artikel habe ich Dir erzählt, was ich an meinem Hobby, der Fotografie, liebe.

Leider gibt es auch Dinge, die mich in den Wahnsinn treiben. Darüber möchte ich in diesem Beitrag berichten.

1. Ich bekomme nie genug davon

Es ist eine Sucht. Sobald man ein Bild im Kasten hat, wächst der Wunsch nach dem nächsten Schuss. Das Glücksgefühl weicht dem Begehren nach einem neuen Motiv. Besonders im Urlaub, wo man sich ja nur eine begrenzte Zeit an einem fernen Ort aufhält, möchte man möglichst viele Must-have-Fotospots ablichten. Und das dann noch bei perfektem Wetter und zur besten Tageszeit. Das Licht muss ja stimmen! Ich setze mich dann immer ziemlich unter Erfolgsdruck und kann die Reise zeitweise nicht richtig genießen, denn ich bin immer unzufrieden. Romantische Sonnenuntergänge nehme ich nur durch den Sucher wahr. Entspannende Erholung? Fehlanzeige!

2. Ich vergleiche mich mit anderen

Um besser zu werden, ist eine gewisse Selbstkritik ja sicherlich nicht verkehrt. Es gehört auch dazu, mal nach links und rechts zu schauen. Wenn man seine Bilder aber zu häufig mit den Werken anderer Fotografen vergleicht, kann das frustrieren.

Verstehe mich nicht falsch: Ich bin nicht neidisch auf die anderen. Ich fühle mich nur ziemlich schnell wie ein kleiner Dilettant.

Zur Zeit ist das mal wieder der Fall bei mir. Ich schaue meine Fotos sehr kritisch an und bin im Moment echt unzufrieden mit meinem Können. Da ich die Fotografie nur als Hobby betreibe, muss ich keine Leistung abliefern. Trotzdem setze ich mich unter Druck. Insbesondere meine Bildbearbeitung setzt mir momentan zu. Bei anderen sieht das besser aus.

3. Das Equipment kostet viel Geld

Ich bin kein Mensch, der jedes neue Objektiv braucht und mit Profikameras liebäugelt. Mein Fotozubehör kommt aber so langsam in die Jahre. Ich nutze teilweise Linsen, die ich vor über 10 Jahren gekauft habe. Damals legte ich noch nicht so viel Wert auf Lichtstärke. Auch Bildstabilisatoren habe ich nicht an jedem Objektiv. Mein Makroglas musste ich beispielsweise ersetzen, weil sich die Blende nicht mehr schließen ließ. Es war defekt. Kurz: Früher oder später wird es Zeit für was Neues! Die Ersatzinvestitionen kosten aber so einiges!

Trotz allem liebe ich die Fotografie natürlich sehr. Ich hoffe, dass Dich mein Jammerbeitrag nicht vergrault. Aber ich denke, alles im Leben hat zwei Seiten und es ist nicht immer alles nur super, prima und gigantisch toll. Deswegen gehört es für mich auch dazu, mal etwas negatives zu berichten.

Wie siehst Du das? Sollte man nur positive Blogbeiträge schreiben? Gibt es auch Dinge, die Dich an Deinem Hobby stören? Ich freue mich über Deine Gedanken.

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17 Gedanken zu “Der Fluch der Hobbyfotografie

  1. Ja, das kenne ich. Vor allem, wenn du einen megageduldigen, aber nicht fotografierenden Partner hast und 3 Hunde, die alle die Motivation hinter einem Spaziergang oder Urlaub deutlich anders sehen. Wir gehen bummeln? Nein, heute fotografieren wir Gassen oder Märkte oder Laternen oder oder… Schlechtes Licht und geparkte Blechlawinen im Motiv führen dann dazu, dass Mann von einem „entspannten“ Bummel eine unzufriedene Fotografin mit heim nehmen muss. Was hilft? Manchmal einfach die Kamera daheim lassen. (Leider musste ich mir gerade das neue Huawei mit der Leica Optik leisten und ein Handy kann man ja schlecht Zuhause lassen, oder? 🙂

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  2. Ich habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen. In einigen Punkten erkenne ich mich wieder, wie es früher war. Betonung auf früher. Du ärgerst Dich scheinbar über Punkt 2. Genau da möchte ich ansetzen. Du bist neidisch. Aber warum? Wie gut sind Deine Bilder? Sollen sie anderen gefallen? Oder Dir? Ich sage Dir, aus Erfahrung, Deine Bilder sind nur dann gut wenn sie Dir gefallen … nicht anderen.

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  3. Ewald Sindt

    Negatives gehört auch zum Leben dazu. Ich schaue mir die Bilder anderer an und freue mich, sobald ich gelungene Aufnahmen sehe. Vergleiche mit meinen nehme ich aber nicht vor. Ich bin auch kein großer Freund von Photoshop & Co., manchmal muss es zwar sein, aber meine Bilder veröffentliche ich im Regelfall als „Rohware“. Ich bin auch ein Amateur, allerdings ist mein Equipment auf dem aktuellen Stand der Technik. Das alleine verhilft aber nicht zu guten Bildern, entscheidend ist immer noch die Person hinter dem Sucher. Sonnenuntergänge z.B. genieße ich per Vollblick, nur ab und an durch den Sucher. Ich speichere die Vilder dann im Herzen.
    Lieben Gruß, Ewald

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  4. twistheadcats

    Ach ja, aber ich denke das ist mit den meisten Hobbies so.
    Aber das Geld investiert man gerne in seine Leidenschaft, das sehe ich nicht als Verschwendung und sich mit anderen zu vergleichen kann auch motivierend sein, um an sich selbst zu arbeiten und seine Fähigkeiten zu verbessern! 🙂

    Liebe Grüße, Kay.
    http://www.twistheadcats.com

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  5. Unzufriedenheit ist nicht schlecht so sie nicht frustriert sondern den Ehrgeiz anstachelt besser zu werden…und zum Thema Vergleich : Da kann man sehr unterschiedlich mit umgehen, einer bei uns im Fotostudiengang hat rundweg abgelehnt sich andere Fotografen anzuschauen….um seinen eigenen Stil nicht zu verwässern…ich hingegen habe alles angesehen was ich in die Hände bekam…Fazit: Kommt auf einen selber an…je nachdem womit man/frau sich wohler fühlt…und zu den Kosten…manche haben als Hobby ein Pferd oder ein Segelschiff…für uns reicht eine Kamera mit einem Lieblingsobjektiv …und das hält meistens so um die 10-15 Jahre… also durchaus günstig auf den Tag bezogen 🙂
    Lieber Gruss, Jürgen

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  6. Warum soll man denn immer nur die positiven Seiten eines Hobbies auf dem Blog preisgeben? Der Blog selbst ist bei mir unter anderem mein Hobby, und auch er stresst mich ab und zu.
    Mit dem Thema Fotografie muss ich mich zum Beispiel noch sehr auseinander setzen. Da muss irgendwann mal eine bessere Kamera her. Und ich bin doch viel zu dämlich dafür… Und dann braucht man jemanden, der mit der Kamera umgehen kann. Ich selbst mache meine Fotos ja nicht unbedingt immer selber.
    Ach, ich kann das alles gut verstehen. Auch ich vergleiche mich irgendwie mit anderen. Um besser zu werden.
    Na ja, es ist und bleibt ein Hobby 😉
    Ganz liebe Grüße,
    Tabea
    von tabsstyle.com

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  7. Es ist gut, auch mal einen Artikel über die negativen Seiten des Fotografierens zu lesen. Vielen Dank dafür. Das mit den Sonnenuntergängen kenne ich. Auch andere Dinge habe ich nicht richtig gesehen, weil ich sie fotografieren wollte. Es kann ja nicht alles immer nur Vorteile haben. In Summe gesehen, ist das ein schönes Hobby. Sieh die schönen Dinge!

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