Warum ich meine Bilder gerne stark bearbeite…

Kürzlich erhielt ich per E-Mail folgende Frage, die sich auf mein letztes Foto bezog. Ich möchte auf diese Frage gerne antworten.

„Frage, warum machst du das Foto so „hart“ Starke Konturen und kalte Farben. Du kannst so toll fotografieren, da brauchst du meiner Meinung nach gar nicht immer soviel bearbeiten. Sicher ist Geschmackssache, aber ich dachte ich darf dir das mal sagen 😉“

Danke erst einmal für das Lob. Wenn man gesagt bekommt, dass man toll fotografieren kann, freut man sich sehr. Tatsächlich bearbeite ich meine Bilder nicht, weil sie größere Mängel aufweisen, die ich mittels digitaler Pinselei ausbügeln muss. Oder anders gesagt: Aus einem schlechten Bild wird auch durch Retusche und Bastelei kein Meisterwerk.

Ich bearbeite meine Fotos, weil sie mir im Original zu blass und unscheinbar vorkommen. Selbst wenn ich wöllte, könnte ich die Bilder nicht natürlicher belassen, denn ich wäre am Ende unzufrieden mit ihnen. Ich kann einfach nicht aufhören damit! Pro Bild arbeite ich circa zwei Stunden am PC. Es ist für mich sehr entspannend. Eine prima Abendbeschäftigung, bei der ich nicht viel denken muss. Ein toller Ausgleich zum Tagesgeschäft! Wenn ich meine Fotos bearbeite, werden sie in jedem Schritt kontrastreicher und farbenfroher. Das macht meinen Stil aus. Ich mag bunte Farben, Schärfe und Kontrast.

Es gibt viele hervorragende Fotografen, die ihre Bilder natürlicher belassen. Auch das kann sehr schön aussehen. Ich folge über die Social media Kanäle vielen Nah-am-Original-Fotografen, weil mir deren Bilder gefallen. Für mich persönlich sind diese fast schon dokumentarischen Aufnahmen aber nichts. Ich mag es lieber pompöser.

Gerade diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen empfinde ich als sehr spannend und bereichernd. Ich mag die Vielfalt und das Zusammenspiel unterschiedlicher Fotografie-Stile.

Wenn Du mehr über die Stilfindung in der Fotografie erfahren möchtest, lies bitte diesen Artikel.

14 Gedanken zu “Warum ich meine Bilder gerne stark bearbeite…

  1. Ewald Sindt

    Ich persönlich bevorzuge das Original, aber es ist ja jedem selbst überlassen was und wie er seine Bilder veröffentlicht. Wobei auch ich ab und zu eine Bild „überzeichne“.
    Lieben Gruß, Ewald

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  2. Ich mag es auch etwas zu überzeichnen besonders den Tonalcontrast mag ich sehr. Ganz besonders mag ich auch die Farbfilter oder Pasteltöne mit denen man Bildern eine ganz andere Aussage geben kann.
    Mich würde interessieren was du in zwei Stunden Bildbearbeitung machst. Wäre nett du würdest die Hauptbearbeitungen mal beschreiben. Weiterhin viel Erfolg wünscht Dir Andrea FB: Andrea Scheidl Remain-in-Light Photography

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  3. Kann ich gut nachempfinden… ich finde, mit einer Bearbeitung kann ich eher ausdrücken, was ich gesehen und wahrgenommen habe, kann eine einfache Blume in eine Atmosphäre setzen, die ich vielleicht beim ganzen Drumherum gespürt habe… das geht für meinen Geschmack nicht so gut, wenn ich eher dokumentarisch arbeite… hat beides seine Berechtigung, ist aber eben was komplett anderes… und wie du sagst: für mich ist es total entspannend, Fotos zu bearbeiten, auch wenn ich nicht 2 Stunden pro Foto damit verbringe;-)… leider kann ich nicht so gut malen, das Entwicklen/ Bearbeiten von Fotos ersetzt das für mich;-)… …

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  4. Ich finde, Du „übertreibst“ bei der Bearbeitung keineswegs. Beim obigen Bild finde ich, dass die Kontraste in der Blüte, die tollen Formen usw., ganz vortrefflich herausgearbeitet sind. Mir gefällt Dein Stil 🙂

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  5. Pingback: Overlays und Texturen selbst erstellen – Steflei Fotografie – der Blog

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