Verspielt, verträumt, märchenhaft, romantisch, zart … all das sind Adjektive, die man im Zusammenhang mit Bildern sieht, die viel weiches Bokeh enthalten. Oftmals werden diesen Fotos nachträglich am Computer digitale Overlays und Texturen hinzu gefügt. Hier hatte ich schon einmal beschrieben, was das ist und wie ich solche Dateien nutze.
Du kannst solche Effekte aber auch schon während des Fotografierens einfügen. Das erspart Dir eine umfangreiche Manipulation während der Bildbearbeitung. Ich persönlich liebe die Spielerei am Computer. Trotzdem zeichnet es natürlich einen guten Fotografen aus, wenn er möglichst schon ein sehr gutes Rohbild hat und nicht zu tief in die digitale Trickkiste greifen muss.
Hier siehst Du noch einmal den Vergleich zwischen dem Original und meiner Bearbeitung.
Wie habe ich das schöne Bokeh im Vorder- und Hintergrund gemacht?
Ich habe mich auf unsere Wiese gelegt und durch ein paar Narzissen auf die Osterglocken DAHINTER fokussiert. Dazu habe ich natürlich den Autofokus ausgeschaltet. Er hätte mir immer die vorderen Blumen scharf gestellt. Die gelben Kreise im oberen Bilddrittel und das weiche verschwommene Grün, was die Stengel des Hauptmotivs verdeckt, stammen also von den unscharfen Pflanzen im Vordergrund. Meine „Hauptblüten“ stehen wiederrrum ein wenig entfernt vor einer noch nicht belaubten Hecke. Diese wurde vom warmen Sonnenlicht angestrahlt und bildet somit den rötlichen weichen Hintergrund.
Welche Einstellungen habe ich gewählt?
Da mir genügend Licht zur Verfügung stand, wählte ich eine sehr kurze Belichtungszeit (1/2000 stel Sekunde). Die Blende öffnete ich weit (f=2.8) um einen kleinen Schärfebereich und ein schönes weiches Bokeh vor und hinter der Pflanzen zu bekommen. Den ISO wählte ich sehr niedrig, um Bildrauschen zu vermeiden. Die Brennweite betrug 90mm. Ich habe das Makroobjektiv von Tamron genutzt.
Über den Tellerrand Fotorand geschaut…
Perdita Petzl und Henrik Spranz sind für mich DIE Fotografen, wenn ich an romantische Naturbilder denke. Schau doch mal auf ihrer Seite vorbei. Du wirst über ihre wunderbaren verträumten Bilder staunen. Ich bin jedenfalls immer wieder von Neuem fasziniert, wie die beiden mit Licht malen.
Dein Bild gefällt mir ausgesprochen gut!
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Ich danke Dir Agnes.
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Wenn ich ehrlich sein darf, mir gefallen die zwei Bilder nicht so sehr. Das Bokeh ist für mich sehr unruhig und nimmt dem Foto das Motiv, die Narzissen, weg.
Lieben Gruß, Ewald
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Klar darfst Du ehrlich sein. Danke für Dein Feedback.
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Sehr schöne Aufnahme. Wenn Du gern mit ausgefallenen Bokehs arbeitest, empfehle ich Dir auch einmal in die analoge Spielkiste zu greifen. Insbesondere alte Trioplan Objektive zaubern sagenhafte Bokehs in das Bild. Ich nutze gern das Helios 58mm 44-2 – bei Offenblende und den richtigen Entfernungen entstehen Bokehs, die heute kein Objektiv mehr mit diesem Charakter abbilden kann.
Schau mal bei mir, ich poste zu dem Objektiv etwas.
Viele Grüße
Daniel
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Das Helios war auch mein erstes Altglas. Ich habe eine ganze Menge analoger alter Obis.
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Ok, dann war der Tipp in den Wind gesprochen aber schön dass es auch andere Analogblogger gibt 😉
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Man fotografiert entschleunigter mit Altglas.
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Beitrag ist jetzt online 🙂
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Hallo Steffi,
das Foto und deine Erklärung dazu gefällt mir sehr. Ich habe auch ein Altglas mit dem es bald bei uns in den Palmengarten geht. Mein Normal-Tele von Canon ist leider nicht so lichtstark wie ich es gerne hätte, gibt es da auch Möglichkeiten ein feines Bokeh zu zaubern? Liebe Grüße Andrea
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Dankeschön. Du musst halt sehen,
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Sorry. Zu zeitig abgeschickt. Du musst halt sehen, dass Du trotzdem die Blende so weit wie möglich öffnest. Zwischen Deinem Hauptmotiv und dem Vorder- und Hintergrund muss möglichst viel Abstand sein.
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Hallo Steffi,
danke für Deine Tipps, kurz und deutlich und auf den Punkt gebracht, sowohl für Anfänger wie auch für Mittelstufler 😉
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Danke. Freut mich zu hören! Ich mag es gerne kurz und bündig.
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