Ein häufiger Anfängerfehler: Du bist so mit dem Hauptmotiv beschäftigt, dass Du den Vorder- und den Hintergrund außer acht lässt und gar nicht so richtig wahr nimmst. Manchmal findet man vielleicht auch ein tolles Motiv, aber die Umgebung stört.
Mein Tipp: Spiele mit dem Hintergrund! Baue ihn bewusst als gestaltendes Element ins Bild mit ein!
Das Problem
Ein gutes Beispiel liefert dieses Bild hier. Ich fotografierte die Narzisse in meinem Garten. Hinter der Pflanze befand sich eine dunkle Hecke. Dahinter stand das Auto des Nachbarn. Sein Rücklicht wurde von der Sonne bestrahlt und leuchtete dadurch rot. Ich hätte mich jetzt ärgern können über den unnatürlichen Lichtfleck. Oder ich hätte ihn in der Nachbearbeitung aus dem Bild entfernen können.
Die Lösung
Ich öffnete die Blende (großes „Loch“ gleich kleiner Blendenwert gleich kleiner Schärfebereich) und positionierte mich mit der Kamera so, dass sich der nun entstandene rote Bokehkreis genau hinter der Blüte befand. Die Narzisse wurde nun quasi vom Hintergrund zusätzlich betont. Der Lichtkringel ist mein gestalterisches Mittel, um das Foto interessanter zu machen. Die weit geöffnete Blende lässt das Auto verschwinden. Ohne den Lichtkreis wäre das Bild ein ganz normales Blumenfoto. Schön, aber nichts besonderes.
Probiere es mal aus. Du wirst sehen: Man kann auch in der Fotografie aus der Not eine Tugend machen!
Hier geht es zu einem anderen Fototipp. Dort lernst Du, wie man ganz einfach eine schöne Lichtstimmung in ein Foto zaubert. Du möchtest lieber romantische Fotos machen? Dann ist der Artikel Wie verträumte Fotos schon in der Kamera entstehen…wie gemacht für Dich!
Mit der Schärfe zu spielen ist absolut legitim, gut schaut es aus mit dem roten Kreis. 😊😊😊
Lieben Gruß, Ewald
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Freut mich, Ewald.
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Das sind die Momente wo etwas Negatives zum Positven wird. Schön gesehen !
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Vielen lieben Dank! So etwas sieht man nicht, wenn man sich keine Zeit nimmt.
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